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Landwirtschaft: Geflügelwirtschaft rechnet ganzjährig mit Geflügelpest

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Bei der Geflügelpest handelt es sich nach Einschätzung der Geflügelwirtschaft im Nordosten nicht mehr nur um eine saisonale Bedrohung. Umso wichtiger sind Vorsichtsmaßnahmen und möglicherweise auch ein neues Hilfsmittel.

Geflügelhalter im Nordosten erwarten für die Zukunft eine ganzjährige Bedrohung durch die Geflügelpest. In der Vergangenheit sei der Erreger saisonal aufgetreten, sagte Silvia Ey, Geschäftsführerin des Geflügelwirtschaftsverbands Mecklenburg-Vorpommern. Damit scheine es vorbei zu sein. Vielmehr erwarte sie ein gleichmäßiges Auftreten über das ganze Jahr verteilt.

Verbunden mit dem Vogelzug und dem Eintrag durch Wildvögel kam es hierzulande in der Vergangenheit vor allem in der kalten Jahreszeit zu Ausbrüchen in Haltungen. Zuletzt gab es aber in Nordeuropa ganzjährig Nachweise und auch Ausbrüche. Im Nordosten wurde der Erreger im April bei Möwen in Nordwestmecklenburg und Schwerin nachgewiesen. Zuvor gab es im März einen Ausbruch in einer Putenmast im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Rund 16.900 Tiere waren gekeult worden.

Laut aktuellem Bericht des Friedrich-Loeffler-Instituts ist die Zahl der Ausbrüche bei Geflügel europaweit rückläufig. Das Risiko für Einträge durch Wildvögel in deutsche Haltungen wird aber weiterhin als hoch eingestuft.

Ey forderte zur Einhaltung von Hygienemaßnahmen auf, auch Hobbyhalter. Die Verbreitung nach der Landesschau der Rassegeflügelzüchter im November vorigen Jahres habe gezeigt, wie schnell sich die Viren verbreiteten. Auch wenn der eine oder andere Hobby-Halter womöglich schmunzeln müsse, wenn er beim Betreten seines Hühnerstalls die Schuhe wechseln solle, derartige Vorsichtsmaßnahmen seien wichtig.

Neben dem wirtschaftlichen Schaden, der bei Ausbrüchen in Haltungen entstehe, dürfe man auch die psychische Belastung für die Beschäftigten nicht unterschätzen, wenn ganze Bestände getötet werden müssten. Probleme entstünden auch, wenn Verbraucher etwa Eier aus Freilandhaltung wollten, die Tiere aus Vorsichtsmaßnahme aber nicht ins Freie dürften. Nach einer bestimmten Frist müssten die Eier dann anders deklariert werden.

Ey setzt Hoffnung in die mögliche Einführung von Impfungen für Geflügel. Allerdings dürften diese nicht dazu führen, dass kranke Tiere nur nicht mehr erkannt würden. Außerdem dürften Impfungen auch keine Handelseinschränkungen bei den entsprechenden Erzeugnissen nach sich ziehen.

Laut Ey werden in MV etwa 7,6 Millionen Masthähnchen und 3,5 Millionen Legehennen sowie etwa 650.000 Puten in Beständen ab 1000 Tieren gehalten. Die Mitglieder des Geflügelwirtschaftsverbandes MV hielten rund 65 Prozent dieser Bestände in ihren Unternehmen.

FLI zur Vogelgrippe Datenbank mit Nachweisen GWV-MV

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