Um einen Drachen steigen zu lassen, brauchen Sie vor allem eins: Wind. Trotzdem ist das noch kein Garant dafür, dass Ihr Flugobjekt beim ersten Versuch abhebt. Diese Anleitung hilft Ihnen beim Starten.
Große Flächen eigenen sich besonders gut zum Drachensteigen. Da ist es kaum verwunderlich, warum vor allem breite Sandstrände beliebte Orte sind, um allerhand Flugobjekte in die Luft zu befördern. Was jedoch auf den ersten Blick kinderleicht aussieht, ist mit viel Arbeit verbunden: Neben dem richtigen Standort spielen auch die Windrichtung, die Position und die Leine des Drachen eine wichtige Rolle beim Abheben. Nur durch das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten kann ein Flugobjekt durch die Luft gleiten, ohne abzustürzen. Wie das genau funktioniert und was Sie sonst noch über Drachen wissen müssen, erfahren Sie hier.
Hilfe bei der Drachen(aus)wahl: Tipps für Einsteiger
Tipp 1: Schon ab drei Jahren können Kinder bereits – mithilfe ihrer Eltern – einen Drachen steigen lassen. Am besten geeignet für die kleinen Drachenzähmer sind leichte Modelle, die durch kleine Fransen oder eine zusätzliche Verlängerung im Wind stabilisiert werden können und leichter durch die Luft gleiten bzw. nicht so schnell abstürzen. Auch Einstiger sollten mit so einem Drachen beginnen, wie zum Beispiel diesem hier:
Tipp 2: Bei den meisten Drachen handelt es sich um Ein- oder Zweileiner. Der Name beruht auf der Anzahl der Schnüre, die das Flugobjekt festhalten. Für Anfänger oder Kinder eignen sich Einleiner besser, für Erwachsene sind Zweileiner spannender, da sie einem mehr Geschick abverlangen. Profis nehmen es sogar mit Vierleinern auf. Wenn Sie sich für einen Lenkdrachen mit zwei Schnüren interessieren, werden Sie hier fündig.
Tipp 3: Auch wenn es großen Spaß macht, zusammen mit seinen Kindern einen Papierdrachen zu basteln, so hat er doch geringe Überlebenschancen im Freien: Durch den Wind und auch mögliche Abstürze werden die Papierflieger schnell zerstört. Drachen aus Stoff hingegen halten wesentlich mehr aus. Achten Sie beim Kauf auf die Waageschnur – sie verteilt die Zugkraft über mehrere Punkte auf dem Stoff oder dem Gestänge. Hier ein Beispiel.
Tipp 4: Leichte Drachen fliegen besser, wenn ein schwacher Wind weht – andere Modelle heben erst bei starken Windböen richtig ab. Die perfekte Windstärke, um einen Drachen steigen zu lassen, liegt zwischen drei und sechs. Bei einer Windstärke sieben müssen Sie enorm viel Kraft aufwenden, um Ihr Flugobjekt zu zähmen, bei acht können nur noch echte Profis mithalten und bei einer Windstärke neun sollte keiner mehr einen Versuch starten.
Schritt für Schritt: So gleitet Ihr Drache durch die Lüfte
Das Wichtigste zuerst: Lassen Sie Ihren Drachen niemals in der Nähe von einem Strommast und einer Hochspannungsleitung steigen – hier bringen Sie sich in Lebensgefahr! Wählen Sie stattdessen eine große, freiläufige Fläche wie etwa eine Wiese oder einen Sandstrand. Haben Sie einen passenden Standort gefunden, wird der erste Schritt eingeleitet.
Schritt 1: Bestimmen Sie die Windrichtung. Dafür können Sie sich entweder auf Ihre eigenen Sinne verlassen oder aber Sie verwenden ein spezielles Windmessgerät (wie zum Beispiel dieses hier), das auch bei starkem Wind die exakte Richtung bestimmen kann. Anschließend stellen Sie sich so hin, dass Sie den Wind im Rücken spüren, und legen Ihren Drachen vor sich hin.
Schritt 2: Achten Sie darauf, dass die Leine oder die zwei Leinen des Drachen nach oben zeigen, bevor Sie ein paar Schritte rückwärts (ohne das Flugobjekt) gehen. Wickeln Sie beim Gehen die Leine vorsichtig von der Spule ab, ohne dass Ihr Drachen bereits vom Boden abhebt. Haben Sie Ihren Standort festgelegt, sollten Sie sich für einen festen Halt breitbeinig hinstellen.
Schritt 3: Ziehen Sie zu Beginn nur ganz leicht an der Leine und dann noch einmal kräftig, aber nicht ruckartig. Wenn sich Ihr Drache anfängt zu neigen, kann er vom Wind erfasst und in die Luft befördert werden. Wichtig bei diesem Vorgang ist, dass Sie die Leine durchgehend auf Spannung halten (bei zwei Leinen wechseln Sie immer links nach rechts), damit Ihr Flugobjekt nicht sinkt.
Schritt 4: Im Umkehrschluss bedeutet das, Sie müssen die Spannung aus der Leine nehmen, um den Drachen landen zu lassen. Lassen Sie die Schnur einfach etwas locker oder gehen auf Ihr Flugobjekt zu, wenn Sie es zum Sinken bewegen wollen. Bei einem Lenkdrachen können Sie diesen mithilfe der Leinen auch zum Boden hinlenken.
Sicherheit geht vor: So minimieren Sie die Risiken
Die Leine eines Drachen kann bei Gewitter elektrischen Strom weiterleiten
© RomoloTavani
Wenn Sie mit Ihren Kindern einen Drachen steigen lassen wollen, sollte sich die Person, die das Flugobjekt nicht lenkt, immer hinter dem Piloten aufhalten und weder unter dem Flugbereich noch unter dem Drachen herlaufen.Als Pilot stehen Sie in der Verantwortung, darauf zu achten, dass Sie andere Menschen und Tiere mit Ihrem Drachen nicht gefährden – indem Sie Ihr Flugobjekt zu keiner Zeit niedrig über ein Lebewesen hinweggleiten lassen.Durch die Spannung auf der Leine können Sie Zuschauern schwere Schnittverletzungen zufügen. Aus diesem Grund sollten Sie immer genügend Abstand zu anderen Menschen und die maximale Leinenlänge von 100 Metern einhalten.Lenkdrachen erfordern Kraft und Geschick, daher sollten Kinder unter zwölf Jahren nur mit Einleinern üben. Und das auch nur an den Tagen, an denen der Wind stark genug ist, um den Drachen in die Luft zu befördern, aber schwach genug, um nicht die Kontrolle zu verlieren.Lassen Sie Ihren Drachen niemals bei Gewitter steigen – die Schnur kann elektrischen Strom weiterleiten und Sie lebensgefährlich verletzen. Aus dem gleichen Grund sollten sich auch keinerlei Strommaste in Ihrer Nähe befinden.Große Flächen haben den Vorteil, dass Sie Ihre Mitmenschen nicht verletzen, wenn Sie ein Flugobjekt in die Luft befördern. Hinzukommt, dass Sie Ihren Drachen davor schützen, sich in einem Baum zu verfangen oder zerstört zu werden.
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