Der Frauenfußball in Deutschland feiert neue Rekorde: Bundesliga und Champions League ziehen so viele Zuschauer wie nie zuvor in die Stadien.
Am vergangenen Wochenende sahen so viele Fans wie noch nie zuvor in Deutschland Fußballspiele von Frauen. Zur Bundesligapartie zwischen den 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt strömten 38.365 Anhänger und zum Champions-League-Halbfinale zwischen dem VfL Wolfsburg und Arsenal London kamen 22.000.
VfL-Trainer Tommy Stroot sieht in den Zuschauerzahlen des Sonntags ein weiteres Zeichen für die wachsende Popularität des Frauenfußballs in Deutschland. “Wir haben es geschafft, in zwei Stadien in Deutschland zusammen auf mehr als 60.000 Leute zu kommen. Das ist überragend”, sagte der Chefcoach des VfL Wolfsburg nach dem 2:2 (2:1) im Halbfinal-Hinspiel gegen die Londonerinnen.STERN PAID 14_23 Thomas Tuchel FC Bayern 16.39
In europäischen Vergleich hinkt Deutschland hinterher
“Häufig gab es in Deutschland irgendwo mal ein einmaliges Highlight: mal in Frankfurt, mal hier, mal ein Champions-League-Spiel in München”, sagte Stroot. “Dass das jetzt an zwei Standorten an einem Tag stattfindet, ist nochmal ein Step, der die richtige Entwicklung ist. Dafür arbeiten wir alle. Das ist das, was wir alle zusammen erreichen wollen.”
Im internationalen Vergleich sind die Zuschauerzahlen in Deutschland dennoch steigerungsfähig. Beim Champions-League-Rückspiel zwischen Arsenal und Wolfsburg werden am 1. Mai in London bis zu 50.000 Zuschauer erwartet. Im vergangenen Jahr spielte der VfL im Halbfinale beim FC Barcelona vor 91.648 Fans.
Genau diese Erfahrung soll den Wolfsburgerinnen am nächsten Montag im Emirates Stadium helfen. “Wir haben aus dem Barça-Spiel eine Menge gezogen”, sagte Stroot. “Auch beim Finale der Frauen-EM in Wembley habe ich wiedererkannt, dass bei vielen Spielerinnen dieses Erlebnis schon einmal da war. Wir wissen mit dieser großen Kulisse umzugehen. Ich freue mich extrem auf das Spiel in London. Wenn wir große Spiele gewinnen wollen, dann gehören große Stadien dazu, dann gehört eine gewisse Atmosphäre dazu. Wenn wir das schaffen, dann weiß ich: Wir sind bereit für das Finale.”