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Ex-Präsident vs. Tech-Milliardär: Trump wettert gegen Musk: “Elon will sich mit der absolut schrecklichen Biden-Regierung anfreunden”

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Donald Trump ist sauer auf Elon Musk. Der Tesla-Gründer hat dem Sender Fox News ein Interview gegeben und darin etwas gesagt, was dem Ex-Präsidenten gar nicht passt.

Eigentlich liegen Donald Trump und Elon Musk ziemlich auf einer Linie. Beide halten so gar nichts von den klassischen Medien, pflegen einen freundlichen Umgang mit rechtsextremen Aktivisten, propagieren konservative Verschwörungsgeschichten und haben sich den Kampf gegen Wokeness auf die Fahnen geschrieben. Und nachdem Musk sich im vergangen Jahr für 44 Milliarden Dollar Twitter einverleibt hatte, hob der Tech-Milliardär sogar die Accountsperre für den Ex-Präsidenten auf, nannte sie “moralisch falsch und einfach nur dumm” und kündigte an, “lebenslange” Sperren von Nutzern generell abschaffen zu wollen.

Das hat zwar nicht dazu geführt, dass Trump nun wieder twittert: Er wolle bei seinem eigenen Dienst Truth Social bleiben, “es gefällt mir hier besser”, kommentierte der Republikaner im Oktober auf Fox News das Ende der Blockade. Dennoch schien ihm Musks Schritt zu gefallen: “Ich mag Elon und wünsche ihm viel Glück”, versicherte Trump. “Ich hoffe, er hat Erfolg damit.”

Donald Trump teilt gegen Twitter und Musk aus

Das scheint sich nun geändert zu haben. In einer Reihe von Postings teilte Trump in den vergangenen Stunden kritische Berichte über Twitter auf Truth Social: “Twitter kann nicht gerettet werden. Es ist Zeit, dass die Befürworter der freien Meinungsäußerung es sterben lassen”, so der Titel eines der Artikel, veröffentlicht vom konservativen Online-Magazin “The Federalist”. Ein weiterer trägt die Überschrift: “Twitter wird nie aufhören, Konservative zu zensieren. Es ist unrettbar kaputt.”STERN PAID 20_22 Titel Elon Musk 6.09

Dass Trump auf Musk und Twitter losgeht, dürfte an einem Interview liegen, welches der Tesla-Chef Anfang der Woche Trumps TV-Buddy Tucker Carlson gegeben hat. In dem Gespräch gestand Musk dem rechtspopulistischen Starmoderator des Senders Fox News, dass er bei der Präsidentschaftswahl 2020 nicht etwa den Amtsinhaber, sondern dessen demokratischen Herausforderer gewählt habe.

“Ich habe nicht für Donald Trump gestimmt. Tatsächlich habe ich für Biden gestimmt. Ich will damit nicht sagen, dass ich ein großer Fan von Biden bin, denn das wäre wahrscheinlich ungenau”, erklärte Musk. Doch Präsidentschaftswahlen beuteten eine “schwierige” Entscheidung und er bevorzuge einen Kandidaten, der “ein normaler Mensch mit gesundem Menschenverstand ist und dessen Werte direkt in der Mitte des Landes liegen.”FS Elon Musk 17.01

Schon kurz nach Ausstrahlung des Interviews zeigte Trump, was er von Musks kaum verhohlener Attacke auf seinen Intellekt hält: “Ich glaube nicht, dass Elon Musk für Biden gestimmt hat, nicht eine Minute lang! Er hat mir gesagt, dass er für mich gestimmt hat, aber wer weiß das schon, und wen interessiert das?” wetterte der 76-Jährige auf Truth Social. “Elon versucht nur, sich mit der absolut schrecklichen Biden-Regierung anzufreunden, wegen all der staatlichen Subventionen, die er bekommt, und all der Genehmigungen, die er braucht. Sein Raumfahrtunternehmen, seine Autofirma, sein Batterieunternehmen, seine Tunnelfirma und sogar Twitter, das illegal vom FBI kontrolliert wurde, brauchen staatliche HILFE & UNTERSTÜTZUNG. ER WILL SICH NUR WIEDER ‘VERSÖHNEN’!”.

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump behauptet, Musk sage nicht die Wahrheit, was sein Wahlverhalten angeht. Bereits im Juli vergangenen Jahres, nachdem der Tesla-Chef via Twitter erklärt hatte, er habe der Kongresskandidatin der Republikaner Mayra Flores seine Stimme gegeben und damit erstmals republikanisch gewählt, nannte Trump den 51-Jährigen einen “Bullshit Artist”, also jemanden, der lauter Mist erzählt. Schließlich habe Musk ihm persönlich mitgeteilt, dass er ihm seine Stimme gegeben habe.

Wer da nun die Wahrheit sagt und wer lügt, lässt sich kaum aufklären. Dass Trump bei den nächsten Präsidentschaftswahlen auf Musks Stimme hoffen darf, ist nach dessen Aussagen bei Tucker Carlson aber kaum zu erwarten. Auch Amtsinhaber Biden sollte dahingehend nicht allzu optimistisch sein, denn Musk hat bereits einen anderen Favoriten: Im vergangenen November verkündete er öffentlich, dass er – sollte dieser kandidieren – den republikanischen Gouverneur von Florida Ron DeSantis unterstützen werde – Trumps größtmöglichen innerparteilichen Konkurrenten.

Quellen: Fox News, Fox Business, Donald Trump“The Hill”, “The Independent”, Reuters.

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