Moderator Horst Lichter und Experte Sven Deutschmanek sind hellauf begeistert: Bei “Bares für Rares” steht ein altes Moped der Marke Simson. Die Händler können damit jedoch nichts anfangen.
“Ich werd verrückt!” Horst Lichter ist hellauf begeistert von dem Gefährt, das im “Bares für Rares”-Studio steht: “Eine sehr schöne Simson”, erkennt der Moderator sofort. “Warum gebt ihr so’n geiles Moped weg?”, fragt er Gerd-Roland und Mathias Richter, Vater und Sohn aus Gerstungen. Nachdem die Simson jahrelang im Musikschulraum gestanden hat, wollen die beiden sie nun jemandem geben, der dafür Verwendung hat.
Sven Deutschmanek ist ebenfalls angetan und erklärt, was es mit dem Namen auf sich hat. Die Simson KR50 sei der Vorläufer der berühmten Schwalbe, der KR 51, sagt der Experte. Gegründet wurde die Firma von zwei jüdischen Brüdern mit dem Namen Simson in Thüringen. Ab 1952 wurde daraus der VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl. Die KR 50 wurde zwischen 1958 und 1964 gebaut, etwa 160.000 Stück wurden davon produziert.
“Bares für Rares”: “Dafür wird sich sicherlich ein Liebhaber finden”
Was Deutschmanek besonders begeistert: Vater und Sohn Richter haben die komplette Historie des Mopeds Parat: Registrierschein, Erstzulassung aus dem Jahr 1961, Auslieferungsschein, Bedienungsanleitung, das Verzeichnis der Vertragswerkstätten – sogar die Steuer- und Versicherungskarte liegen vor. So scheint der Wunschpreis der Richters von 4000 Euro nicht zu hoch gegriffen.
“Dafür wird sich sicherlich ein Liebhaber finden”, glaubt Deutschmanek, der die konkrete Nachfrage realistisch einschätzt: Es könnte vermutlich etwas Zeit in Anspruch nehmen, glaubt der Experte. Preislich geht er hingegen voll mit: Er hält 3500 bis 4000 Euro für realistisch.
Vor Beginn der Auktion äußert Vater Richter noch den Wunsch, dass es mindestens zwei, drei Interessenten gibt. Denn so stiege der Preis in Regionen, “wo uns das Lächeln ins Gesicht kommt”. Doch gleich beim Betreten des Händlerraums wird klar, dass hier nicht die richtigen Menschen dafür sitzen. “Eine perfekte Schwalbe”, sagt Daniel Meyer kennerhaft, um sogleich von Gerd-Roland Richter korrigiert zu werden: “Eine Schwalbe ist es nicht.”
“Da bin ich nicht wirklich bewandert”, gibt Fabian Kahl zu. Und Daniel Meyer sagt: “Ich glaube, ich spreche für alle jetzt gerade, wenn ich sage: Vielleicht sind wir die Falschen.” Damit ist klar: Am heutigen Tag wird es nicht mehr zum Verkauf kommen. Lisa Nüdling macht den beiden immerhin Mut: “Das ist ja wirklich ein Sammlerstück. Das muss einen faszinieren. Und da gibt es natürlich auch die Sammler, die sagen: Genau das Schätzchen fehlt mir noch.”
“Es war leider nicht das gewünschte Ergebnis”, sagt Gerd-Roland Richter hinterher. Trotzdem verbucht er den Besuch bei “Bares für Rares” als eine “tolle Erfahrung.”
Quelle: “Bares für Rares” in der ZDF-Mediathek
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