Beim Anblick der Amorette aus Meissener Porzellan bekam Susanne Steiger große Augen. Doch bei der Versteigerung bekam ein anderer Händler den Zuschlag.
Eine wunderschöne Porzellanfigur hat Marga Meininger mit zu “Bares für Rares” gebracht. Doch was genau sie darstellt, das weiß die 77 Jahre alte Frau aus Neuberg nicht. Und auch Horst Lichter kann mit dem Begriff nichts anfangen, als ihm Colmar Schulte-Goltz erklärt, es handele sich um eine Amorette. Wo denn der Unterschied zum Engel sei, will der Moderator wissen.
Und so muss der Experte unter einem kleine Seufzer seinen Wissensschatz teilen: Die Amorette, so Schulze-Goltz, sei für das weltliche Leben zuständig, der Engel für das Spirituelle. “Hier geht es darum, dass eine unbekleidete Figur mit Flügeln in kindlichem Ausmaß damit beschäftig, uns Dinge zu zeigen, die uns eigentlich erst als Erwachsene interessieren.”
Eine Amorette aus Meissen bei “Bares für Rares”
Das ist für Lichter dann schon wieder fast zu viel an Information: “Mein Gott, was ein Theater”, stöhnt er. Die hier zu begutachtende Amorette, erklärt der Experte weiter, sei damit beschäftig, zwei Herzen miteinander zu verbinden. Und zwar mit Leim: “Es soll also eine untrennbare Verbindung von zwei Liebenden stattfinden, und da hilft die Amorette kräftig nach.” Die delikat verarbeitete Figur stammt aus der Porzellanmanufaktur Meissen und ist um 1900 nach Entwürfen von Heinrich Schwabe hergestellt worden.
600 Euro hätte Marga Meininger gerne für ihre Figur. Doch Colmar Schulte-Goltz bewertet sie mit lediglich 400 Euro. “Das ist schlecht”, sagt die Verkäuferin zwar. Die Händlerkarte nimmt sie trotzdem: “Ich möchte sie schon verkaufen.”
Im Händlerraum gibt es bereits bei der Begutachtung die erste Interessentin. “Ein schönes Hochzeitsgeschenk”, schwärmt Susanne Steiger. “Zwei Herzen, die sich nie wieder trennen.” Ihr Kollege Walter Lehnertz hat für diese Art von Romantik dagegen nicht viel übrig: “Da gehst du ja sofort steil, wenn da irgendwo so mit Armor und Liebe und so…”, spottet “Waldi”.
Wolfgang Pauritsch beginnt mit 150 Euro, mehrere Händler bieten mit. Das höchste Gebot kommt von Thorsden Schlößner, der zunächst 330 Euro bietet. Dafür möchte sich Meininger jedoch von ihrem guten Stück nicht trennen. Sie verweist auf ihre vier Urenkel, die jeder einen Hunderter bekommen sollen. Das Argument überzeugt Schlößner, und er zahlt den von der Expertise vorgeschlagenen und von der Verkäuferin gewünschten Preis.
So sind am Ende alle glücklich. Vor allem Marga Meininger, die nun mit einem guten Gefühl nach Hause fährt.
Quelle: “Bares für Rares” in der ZDF-Mediathek
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