Mit der neuen Bezahlkarte können Geflüchtete künftig in Geschäften bezahlen. Das Land startet die Ausgabe in Trier. Zunächst wird getestet.
Das Land Rheinland-Pfalz gibt an diesem Freitag (11.00 Uhr) die ersten Bezahlkarten an Geflüchtete aus. Dazu ist an der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Trier ein Pilotprojekt gestartet worden, an dem bis zu 80 Flüchtlinge beteiligt sind, wie das Integrationsministerium mitteilte. Zunächst sollten die Abläufe in einer Pilotphase über sechs bis acht Wochen erprobt werden. Später soll es die Bezahlkarte auch in anderen Erstaufnahmen für Asylsuchende im Land geben.
Auf die Karte werden die staatlichen Geldleistungen für den Lebensunterhalt gebucht, ein Teil soll als Bargeld verfügbar sein. In Rheinland-Pfalz ist als Richtwert vorgesehen, dass Asylbewerber bis zu 130 Euro pro Monat bar an Geldautomaten abheben können.
Vor rund einem Jahr hatte sich die Ministerpräsidentenkonferenz auf das neue System geeinigt. Die Karte soll unter anderem Geldzahlungen an Schleuser oder Familien in den Heimatländern verhindern und somit den Anreiz für die irreguläre Migration senken. Zudem soll sie Kommunen bei der Verwaltung entlasten. Statt staatliche Leistungen in bar oder als Scheck auszuzahlen, kann das Geld auf die Karte gebucht werden.