Nach dem Verschwinden der neunjährigen Valeriia aus dem sächsischen Döbeln hatte die Polizei tagelang nach ihr gesucht. Doch da war sie längst tot. Nun kommt ihr mutmaßlicher Mörder vor Gericht.
Sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod der neunjährigen Valeriia beginnt am Freitag (9.00 Uhr) der Prozess gegen den Ex-Freund ihrer Mutter. Die Anklage lautet auf Mord an dem aus der Ukraine stammenden Mädchen, das mit seiner Mutter im mittelsächsischen Döbeln lebte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Moldawier vor, das Mädchen in sein Auto gelockt und in einem Wald getötet zu haben. Dazu habe er mit Gewalt den Kopf des Mädchens in ein Schlammloch gepresst, bis es durch Einatmen von Schlamm erstickt sei. Die Anklage geht von einem heimtückischen Angriff aus niedrigen Beweggründen aus. Der Mann sei verärgert und krankhaft eifersüchtig gewesen, weil sich Valeriias Mutter wenige Tage zuvor von ihm getrennt hatte.
Leichenfund nach tagelanger Suche
Der Fall hatte Anfang Juni 2024 bundesweit für Aufsehen gesorgt. Tagelang hatte die Polizei nach dem Mädchen gesucht, auch mit Hubschrauber, Drohnen, Tauchern und Spezialhunden. Erst gut eine Woche nach seinem Verschwinden war die Leiche im Unterholz eines Waldes entdeckt worden. Der heute 37 Jahre alte Angeklagte war wenige Tage später in Prag festgenommen worden.
Für den Prozess am Landgericht Chemnitz sind vorerst vier Verhandlungstage bis Ende Januar geplant. Am ersten Verhandlungstag sollen mehrere Zeugen gehört werden, darunter Valeriias Mutter. Sie hatte mit Valeriia 2022 in Deutschland Zuflucht vor dem Krieg in der Ukraine gesucht.