Die Gewerkschaft der Polizei sieht bei der Brandenburger Polizei an vielen Stellen ganz erheblichen Nachbesserungsbedarf. Das betrifft nicht nur die oft beklagte Personaldecke.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält die Rahmenbedingungen der Polizeiarbeit in Brandenburg für dringend nachbesserungswürdig. Die Gebäude-Infrastruktur sei “streckenweise katastrophal”, sagte die GdP-Landesvorsitzende Anita Kirsten in Potsdam. Aber auch in anderen Bereichen wie der IT oder der Fahrzeugflotte müsse zeitnah investiert werden.
“Vorzeige-Bruchbude” in Potsdam
Als Beispiele nannte Kirsten die Polizeiinspektion in Potsdam, die von außen schon “katastrophal” aussehe. Im Innenbereich herrschten ebenfalls desaströse Zustände. Ein GdP-Sprecher bezeichnete den Bau gar als “Vorzeige-Bruchbude”.
“Das LKA platzt aus allen Nähten”, führte Kirsten aus. Die Kollegen wüssten teilweise nicht, wie sie sich “setzen und stapeln” sollten, um ihre Arbeit zu leisten.
Der Neubau der Polizeiinspektion in Falkensee weise bereits “gravierende Mängel” auf. Wasser dringe durch den Boden ins Gebäude, erzählte Kirsten. Da frage man sich grundsätzlich, wie die neuen Wachen umgesetzt worden seien.
Nachholbedarf in digitaler Welt
Kirsten beklagte zudem technische Rückständigkeit bei der Brandenburger Polizei. “Nicht an jeder Polizeidienststelle haben wir WLAN. Nicht an jeder Polizeidienststelle haben wir die Datenkapazitäten, die wir brauchen”, machte die GdP-Vorsitzende deutlich.
Vieles deute auf einen Aufwuchs, der zu verarbeitenden Datenmengen hin. Das hieße, die Polizei müsse sich auch da besser aufstellen. “Wir finden in der virtuellen Welt erst mal nicht statt.”
GdP klagt über Zustand der Fahrzeugflotte
Ähnlich problematisch empfindet Kirsten den Zustand der Fahrzeugflotte. Viele Autos seien veraltet. “Nicht überall”, betonte Kirsten. “Auch da müssen wir nachjustieren.”
Eine “Katastrophe” seien die Boote der Polizei. “Dabei ist Brandenburg ein Wasserstraßenland.” Dringend müssten auch Hubschrauber beschafft werden, die bei Bränden einsetzbar seien oder mehrere Einsatzkräfte bewegen könnten.
Hoffnung auf neue Ministerin Lange
Sie hoffe nach dem Wechsel im Innenministerium, dass die Forderungen der Polizei stärker umgesetzt würden, sagte Kirsten. Seit wenigen Monaten führt Katrin Lange (SPD) das Brandenburger Innenministerium. In der vorangegangenen Legislatur hatte der CDU-Politiker Michael Stübgen das Innenministerium geleitet.