An Silvester wurden bundesweit zahlreiche Menschen durch Feuerwerk verletzt. In mehreren Fällen gingen die Feierlichkeiten tödlich aus. Die Polizei arbeitet das auf.
Wegen der Explosion einer illegalen Kugelbombe in der Silvesternacht in Berlin mit einem lebensgefährlich verletzten Kind hat die Polizei einen Verdächtigen identifiziert und zwei Wohnungen durchsucht. Ein 17-jähriger Verdächtige sei über Hinweise aus der Bevölkerung über das eigens eingerichtete Hinweisportal der Polizei im Internet gefunden worden, teilten die Beamten mit. Weitere Informationen über den mutmaßlichen Täter und die Orte der Durchsuchungen gab es zunächst nicht.
Durch die Explosion der Kugelbombe an Silvester kurz nach Mitternacht im Bottroper Weg in Tegel war ein siebenjähriger Junge lebensgefährlich verletzt worden. Er wurde notoperiert. Ein 41-jähriger Mann erlitt Bein- und Handverletzungen und wurde mehrfach operiert. Laut Polizei wurden sechs weitere Menschen – drei Kinder, eine Jugendliche und zwei Erwachsene – leicht verletzt und in Krankenhäuser gebracht.PAID Silvester-Rant Kester 18.59
In diesem Jahr war die Diskussion um ein Böllerverbot durch schwere Vorfälle mit sogenannten Kugelbomben neu entfacht worden, die wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen sind. Rund um den Jahreswechsel starben fünf Männer bei Böller-Unfällen.
Mehrheit der Bevölkerung für Böllerverbot an Silvester
In einer neuen Umfrage haben sich viele Bürger deshalb für ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk zu Silvester ausgesprochen. 58 Prozent der Befragten würden ein Verbot befürworten, wie die Insa-Befragung im Auftrag der Tierrechtsorganisation Peta ergab. Die repräsentative Umfrage fand zwischen dem 10. und 13. Januar statt.
Vor mehr als einer Woche wurde eine Petition für ein flächendeckendes Verbot von Böllern mit mehr als 1,9 Millionen Unterschriften an das Bundesinnenministerium übergeben.
Frühere Umfragen ergaben ein ähnliches Ergebnis. 2022 sprachen sich 52 Prozent der Befragten für ein Böllerverbot aus. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich zuletzt gegen ein Verbot ausgesprochen, ebenso Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD).