Der Bund hat eine Klinkreform beschlossen. Die Bundesländer müssen sie nun umsetzen. Was bedeutet das für Hessen und Rheinland-Pfalz?
Die anstehende Klinikreform weckt in Hessen und Rheinland-Pfalz Hoffnung und Befürchtungen. Hoffnung auf bessere Versorgung in spezialisierten Zentren – der Preis könnten aber weitere Wege und längere Wartezeiten sein, sagen Fachleute in beiden Bundesländern.
Der Geschäftsführer der Hessischen Krankenhausgesellschaft, Steffen Gramminger, sieht keine Schließungswelle. Er erwartet aber, dass sich das Angebot der Krankenhäuser verändern wird. “Die Reform wird eine stärkere Zentralisierung und Spezialisierung fördern.” Leistungen würden an weniger Orten angeboten.
“Das größte Risiko liegt in der Sicherstellung der ländlichen Versorgung und hier insbesondere in der Notfallversorgung”, sagte Gramminger. “Während der urbane Raum durch die Reform vergleichsweise stabil bleiben könnte, besteht die Gefahr, dass die Versorgung in strukturschwachen ländlichen Regionen sich weiter verschlechtert.”
Andreas Wermter, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, sagt voraus, dass es für Patienten zu längeren Wegezeiten kommen könnte. Wartelisten bei einzelnen Leistungen seien nicht auszuschließen, weil mit der Reform Behandlungen konzentriert würden. Das Land sei in der Pflicht, “die flächendeckende Versorgung auch zukünftig sicherzustellen”.