Dass Christian Lindners FDP derzeit nicht sonderlich beliebt ist, zeigte sich jetzt erneut: Bei einem Wahlkampfauftritt in Greifswald wurde er mit Schaum attackiert.
Christian Lindners Start in den Wahlkampf war schmierig. Der FDP-Spitzenkandidat wurde bei einem Wahlkampfauftritt in Greifswald von einer Lokalpolitikerin der Linken mit einer Schaumtorte attackiert. Eine lokale FDP-Sprecherin und Augenzeugin sagte, es habe sich um eine Pseudo-Torte aus Rasierschaum gehandelt. Die Masse traf Lindner direkt im Gesicht.
Der Linke-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Hennis Herbst, bestätigte, dass die junge Frau seiner Partei angehört. Mehrere Mitglieder der Linken-Jugendorganisation hätten vor dem Veranstaltungsort gegen die Politik der FDP demonstriert.FDP Lindner Dreikönigstreffen 17:39
Lindner reagierte souverän. Er probierte den Schaum und setzte seine Rede fort. “Es war leider nicht Sahne, sondern nur Seife”, sagte er. “Wenigstens das hätten sie besser machen können, dann hätte ich auch was davon gehabt”, so Lindner weiter, als er sich mit einer Serviette das Gesicht abwischte. Später sagte er der “Bild” über den Vorfall: “Wenn die FDP von links angegriffen wird, dann ist sie offensichtlich eine Partei der Mitte. Die Botschaft von Freiheit, Wirtschaftswende und geordneter Migration will man links der Mitte nicht hören, aber da werde ich mich nicht einschüchtern lassen. Nächstes Mal nur bitte was vom Bäcker oder Konditor.”
Christian Lindner und die FDP kämpfen um Stimmen
Der Ex-Finanzminister hatte bei der Wahlkreisveranstaltung in Greifswald in einem kleinen Saal vor mehreren Menschen gesprochen. Die Angreiferin wurde von seinen Sicherheitsleuten direkt zu Boden gebracht, wie auf einem Video zu sehen ist. Zuvor hatte sie “Sehr geehrter Herr Lindner” gesagt und ihm dann den Schaum ins Gesicht geworfen. Lindner selbst schmierte der Frau ein Teil des Schaumes zurück in die Haare.
Die FDP-Sprecherin sprach von einem nicht zu akzeptierenden tätlichen Angriff. Am Nachmittag wollte Lindner nach Rostock kommen.
Der Vorfall steht symbolisch für ein Problem von Christian Lindner und seiner gesamten Partei: Diese hat gut sechs Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen. In aktuellen Umfragen kommen die Liberalen auf drei Prozent.
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