Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt geht es nicht nur um die Ermittlungen zum Täter. Es geht auch um mögliche Verantwortlichkeiten bei der Sicherheit.
Im Vorfeld der Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt hatte das Landeskriminalamt (LKA) den Polizeiinspektionen im Land im November eine Gefährdungsbewertung übermittelt. Neben einer sichtbaren Polizeipräsenz sollten die jeweiligen Veranstalter auch sensibilisiert werden, wie durch mobile oder feste Sperren die Sicherheit von Veranstaltungen erhöht werden könne, teilte Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) im Innenausschuss des Landtags mit. Gerade technische Sperren sollten insbesondere das Ziel haben, das Befahren von Veranstaltungen zu erschweren.
Ministerin verweist auf Verantwortung des Veranstalters
Gleichzeitig betonte Zieschang erneut, dass der Veranstalter für die Sicherheit des Weihnachtsmarktes verantwortlich sei. In der Aufarbeitung des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt geht es unter anderem um das Sicherheitskonzept des zuständigen Marktveranstalters aber auch um die polizeiliche Einsatzkonzeption. “Warum entgegen dem Sicherheitskonzept und dem Standplan an dieser Stelle eine größere Lücke und weniger Betonblöcke aufgestellt waren, ist Gegenstand der weiteren Aufarbeitung”, sagte Zieschang. Mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen unter anderem gegen den Veranstalter, die Stadt Magdeburg und die Polizei antwortete die Innenministerin auf viele Fragen der Abgeordneten nicht.
Kurz vor Weihnachten war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem Fahrzeug über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast und hatte sechs Menschen getötet und fast 300 zum Teil schwer verletzt.