Viele der Szenen aus “Breaking Bad” spielen in einem unscheinbaren Haus in New Mexico. Fans belagern seit Jahren die Gegend – jetzt hat die Besitzerin endgültig genug.
Schrägdach, Veranda, eine Garage – äußerlich fällt das Haus in Albuqerque (US-Bundesstaat New Mexico) nicht groß auf, Fans von “Breaking Bad” dürfte es allerdings bekannt vorkommen. Hier spielten viele Szenen der Serie, die vielen immer noch als die beste der Welt gilt. Es war das Zuhause von Drogenproduzent Walter White und seiner Familie.
Wer möchte (und über das nötige Kleingeld verfügt), kann es der Serienfigur gleichtun: Die Vorstadt-Immobilie unweit der Grenze zu Mexiko steht zum Verkauf. Sie bietet vier Schlafzimmer, zwei Badezimmer und einen Pool hinter dem Haus – auch an den werden sich “Breaking Bad”-Fans noch lebhaft erinnern. Allerdings wird ein stolzer Preis fällig: Vier Millionen Dollar ruft die bisherigen Eigentümerin Joanne Quintana auf. Damit liegt der Verkaufspreis zehnmal so hoch wie bei vergleichbaren Immobilien in der Nachbarschaft, schreiben US-Medien.
“Breaking Bad”-Fans werfen Pizza aufs Dach
Quintana ist in dem Haus aufgewachsen, ihre Eltern hatten es 1973 gekauft. Nach mehr als 50 Jahren will sie sich davon trennen: “Wir nehmen unsere Erinnerungen mit. Es ist Zeit für etwas Neues. Wir haben genug. Es gibt keinen Grund, weiterzukämpfen”, sagte sie dem lokalen Sender KOB4. Was sie damit meint: Die Bekanntheit des Hauses ist Segen und Fluch zugleich. Für die Familie in letzter Zeit allerdings vor allem Fluch.
Ständig wird das Haus von Fans belagert, auch zwölf Jahre nach der letzten Folge der populären Serie. Einige besonders freche Touristen werfen sogar Pizza auf das Dach, wie in einer bekannten Szene aus “Breaking Bad”. Manchmal erhält die Familie an Walter White adressierte Pakete, jemand bot sogar 1000 Dollar, um in den berühmten Pool springen zu dürfen.
Anfangs hätten ihre Mutter und sie noch Fotos mit den Fans auf der Straße gemacht. Schlimm wurde es, so erzählte sie dem Sender, als sich der Gesundheitszustand ihrer Eltern verschlechterte: “Niemand wusste, dass es hier drin zwei Menschen gab, denen es sehr schlecht ging, und die letztlich gestorben sind.” 2017 entschloss sich die Familie, einen Metallzaun um das Grundstück zu ziehen.Untote Serienstars 19.45
Besitzerin hofft auf ein Museum für Fans
Alles nahm seinen Anfang, als 2006 Vertreter der Produktionsfirma bei den Quintanas klingelten und anfragten, ob sie das Haus für den Dreh einer Pilotfolge nutzen konnten. Dass sich daraus Dreharbeiten für fünf Staffeln und eine der erfolgreichsten Serien der Welt entwickeln würden, konnte niemand ahnen. Die Außenszenen wurden in Albuquerque gefilmt, die Innenszenen in einem Studio.
Den Bewohnern machte es Freude, die Dreharbeiten aus nächster Nähe zu verfolgen und die Stars zu treffen. Ihre Mutter habe immer Kekse für die Schauspieler und die Crew gebacken, erinnert sich Joanne Quintana. Mit den teils aufdringlichen Anhängern der Serie soll sich nun aber jemand anders herumschlagen. Sie hat allerdings auch einen Wunsch für die Zukunft ihres Hauses: “Ich hoffe, sie machen etwas daraus, was den Fans gefällt. Sie wollen ein Bed and Breakfast oder ein Museum – sie möchten Zugang dazu haben.”