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Traumziele: Welche Destinationen man 2025 meiden sollte

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Idyllische Reiseziele sollen so traumhaft bleiben? Dann sollten Reisende sich vielleicht nicht für den Urlaub an diesen Orten entscheiden.

Es gibt viele Traumziele, die bei Reisenden sehr beliebt sind. Allerdings leiden manche Orte unter dieser Popularität und “brechen unter der Last ihrer eigenen Bekanntheit zusammen”, wie die Reiseexperten von “Fodor’s Travel” im Rahmen ihrer “No List 2025” schreiben. Ein Aufenthalt in von mit Touristen überfüllten Städten, in Orten, an denen die Einheimischen die Besucher geradezu verachten oder in der durch Menschenmassen vermüllten Natur führten schließlich auch selten zu “glücklichen Reisenden”.

Die Liste dient dazu, Reiseziele hervorzuheben, in denen ausschweifender Tourismus eine ganze Reihe an Problemen für Land und Leute mit sich bringt. Wem etwas am Erhalt dieser Orte gelegen ist, der sollte sich vielleicht überlegen, doch eine andere Destination für den nächsten Urlaub zu wählen.

“The White Lotus” könnte Probleme auf Koh Samui verstärken

Seit Jahrzehnten gilt etwa die thailändische Insel Koh Samui mit ihren malerischen Stränden und eleganten Luxusressorts als großes Traumziel vieler. Sogenannter Overtourism oder auch Übertourismus, also ein übermäßiger Andrang von Reisenden, sei entsprechend schon lange ein Problem – unter anderem wegen eines hohen Aufkommens an Müll. Die dritte Staffel der beliebten satirischen HBO-Serie “The White Lotus” könnte demnach den Tourismus auf Koh Samui weiter ankurbeln und damit verbundene Probleme in den kommenden Jahren noch verschlimmern, wenn die neuen Folgen ab Februar zu sehen sind.

Die Serie spielt in jeder Staffel in einem anderen Ressort einer fiktiven Hotelkette. Die dritte Season wurde laut des Branchenmagazins “The Hollywood Reporter” auf und um Koh Samui, Phuket und Bangkok gedreht. Schon die beiden vorangegangenen Staffeln, die auf Hawaii und Sizilien spielten, hätten demnach jeweils einen Aufschwung in Sachen Tourismus begünstigt. In der aktuellsten “No List” wird nun beispielsweise auch Agrigent auf Sizilien genannt. 2024 hatte sich hier eine Wasserknappheit verschärft. Es werde befürchtet, dass diese aufgrund steigender Tourismuszahlen noch weiter eskalieren könnte.

“Plastikapokalypse” und Proteste

Übertourismus habe laut “Fodor’s” etwa auch auf der indonesischen Insel Bali eine schnellen Entwicklung bedingt, bedrohe gleichzeitig aber natürliche Lebensräume und drohe langfristig das kulturelle wie auch ökologische Erbe vor Ort zu zerstören. Es wird auch hier durch den Tourismus viel zu viel Müll verursacht. Gary Bencheghib, Mitgründer der Umweltorganisation Sungai Watch, die verhindern möchte, dass Plastik ins Meer gelangt, spreche demnach sogar von einer “Plastikapokalypse”.

Auch in Europa gibt es Probleme mit Tourismus – darunter in Spanien und Italien, wo es sogar zu Protesten Einheimischer kam. Venedig führte 2024 beispielsweise eine Fünf-Euro-Gebühr für Tagesbesucher ein, mehrere hundert Menschen gingen am ersten Tag, an dem die Regelung im April in Kraft trat, auf die Straße. Unter anderem mit Schildern wie “Touristen, geht nach Hause” und mit Wasserpistolen bewaffnet wurde im Juli in Barcelona gegen Massentourismus protestiert.

Die Menge an Touristen verursacht in Spanien teilweise hohe Müllberge, Lärm und steigende Mieten. Im Sommer demonstrierten daher auch mehrfach tausende Menschen in Deutschlands 17. Bundesland Mallorca. Und auch auf den Kanarischen Inseln, die ebenfalls zu Spanien gehören, kam es 2024 zu Protesten gegen Massentourismus. Die Kanaren seien “kein Themenpark” hieß es unter anderem laut Medienberichten.

Das Land der aufgehenden Tourismusprobleme

Im Land der aufgehenden Sonne, in Japan, gebe es Aufgrund von Übertourismus auch immer mehr Probleme, wie “Fodor’s” berichtet – und das nicht nur in Metropolen wie Tokio und Kyoto. In japanischsprachigen Medien gebe es sogar einen eigenen Begriff, der übersetzt in etwa “Tourismusverschmutzung” bedeutet und ein wachsendes Unbehagen aufgrund vieler ausländischer Reisender zum Ausdruck bringe. Die “Japan Times” berichtete etwa schon 2018 von “kankō kōgai”.

Die Tourismusorganisation “VisitScotland” bittet im Rahmen eines Trips auf der schottischen Ferienstraße North Coast 500 (NC500): “Es ist besonders wichtig für das Wohlergehen der schottischen Landschaften und Bewohner sowie der regionalen Unternehmen, dass die Regionen entlang der North Coast 500 respektvoll behandelt und angemessen gepflegt werden.” Die Anwohner wüssten laut der Liste aber nur zu gut, was passiert, wenn solch eine Route “zu populär” wird. Wildcamper hinterließen beispielsweise nicht nur Müll…

Selbst der Mount Everest, ein “heiliger Gral” für viele Bergsteiger, verkommt zur höchsten Müllhalde der Welt. Der britischen BBC sagte Mingma Sherpa, Vorsitzender der Kommune Pasang Lhamu, im Februar: “Unsere Berge haben angefangen zu stinken.” Bergsteiger müssen daher künftig in Säckchen ihre Notdurft sammeln und nach dem Abstieg im Basislager entsorgen. Auf dem Berg finden sich auch beispielsweise kaputte Zelte oder Verpackungen von Essen. Zwar gebe es immer mehr Aufräumaktionen, der Müll in der Gegend sei aber nach wie vor ein großes Problem.

Weitere genannte Urlaubsziele sind unter anderem die Britischen Jungferninseln, Kerala in Indien und Oaxaca in Mexiko.

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