Der Priester Bernhard Lichtenberg wird nicht nur im Erzbistum Berlin verehrt, weil er sich im Nationalsozialismus für Juden einsetzte. Nun ist sein Grab nach mehreren Jahren zurückgekehrt.
Das Grab des 1996 seliggesprochenen früheren Berliner Dompropstes Bernhard Lichtenberg ist wieder in der Sankt Hedwigs-Kathedrale. Der Sarkophag war aufgrund des Umbaus der Kathedrale zwischenzeitlich in eine andere Kirche ausgelagert und kehrte nach rund sechs Jahren nun wieder zurück, wie das Erzbistum Berlin mitteilte. Die sterblichen Überreste Lichtenbergs liegen in der neugestalteten Krypta.
Lichtenberg hatte während der Nazizeit in der Sankt Hedwigs-Kathedrale öffentlich für verfolgte Juden gebetet und Kritik geäußert an der Euthanasie genannten Ermordung behinderter Menschen. Am 23. Oktober 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet. Nach zweijähriger Strafhaft starb er schwer krank auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau am 5. November 1943 in Hof.
Seine Seligsprechung als Märtyrer erfolgte durch Papst Johannes Paul II. am 23. Juni 1996 in Berlin. Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem ehrte ihn 2004 als “Gerechten unter den Völkern”. Vor einer Woche war die Sankt Hedwigs-Kathedrale nach mehrjähriger Sanierung und Umbau feierlich wiedereröffnet worden.