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Erotik-Plattform: Wenn Po-Bilder mehr Einnahmen bringen als eine Tournee

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Einige Promis verdienen sich auf Onlyfans etwas dazu – Nacktbilder wollen sie aber nicht posten. Der Plattform, die für erotische Inhalte bekannt ist, spielt das in die Karten.

Das Musikgeschäft ist ein hartes Pflaster, so viel ist schon lange bekannt. Während Superstars wie Taylor Swift Millionen scheffeln, haben es viele andere schwer, ihr Auskommen zu sichern. CD-Verkäufe bringen schon lange fast nichts mehr ein, die Streaminganbieter zahlen ebenfalls nur geringe Beträge – und jetzt schrumpfen auch noch die Einnahmen durch Live-Auftritte.STERN PAID Taylor Swift17.22

Das gilt nicht nur für Newcomer, sondern auch für solche Musiker, die ihren Durchbruch im Business eigentlich längst geschafft haben. Kein Wunder also, dass sich die Künstler nach anderen Einnahmequellen umschauen. Einige Künstlerinnen werden dabei auf einer Plattform fündig, die einen eher zweifelhaften Ruf genießt: Onlyfans. Da trifft es sich gut, dass der Erotik-Dienst gerade sein Image aufpolieren möchte.

Onlyfans – zusätzliche Einnahmequelle für Musikerinnen

Kate Nash hat sich gerade erst dort registriert. Die Sängerin hat eine solide Fanbasis, das reicht aber offenbar nicht: Mit ihren Touren mache sie Verlust, sagte die 37-Jährige der BBC. Als Nebenverdienst postet sie jetzt Fotos ihres Hinterns auf Onlyfans – unter dem Motto “Butts for tour buses”, also “Hintern für Tourbusse”. “Ich denke, der Hintern ist die perfekte Kombination aus Komik und Sexualität”, so Nash.

Auf Onlyfans können Nutzer kostenpflichtig Profile von anderen Usern abonnieren. Theoretisch ist die Plattform für sämtliche Inhalte offen, hat sich in der Vergangenheit aber als Umschlagplatz von expliziten erotischen Fotos und Videos etabliert. Auch viele Pornostars nutzen die Möglichkeit, dort Geld zu verdienen. Nash will so weit nicht gehen, hofft aber, mit den Einnahmen die Kosten für ihre Tourneen besser decken zu können als es im Moment der Fall ist. Sie rechne damit, auf Onlyfans in den nächsten drei Monaten mehr Geld zu verdienen als mit ihrer Musik, sagte die Britin der BBC.Museen in Wien auf OnlyFans 13.15

Weg vom Schmuddel-Image: Onlyfans will sich neu positionieren

Auch andere Musikerinnen haben die Plattform als Einnahmequelle entdeckt. Lilly Allen zum Beispiel verkauft dort seit dem Sommer Fotos ihrer Füße. Offenbar lohnt sich das: Sie verdiene mit diesen Bildern mehr als mit den Spotify-Streams ihrer Songs, behauptete Allen. Dabei ist die Popsängerin keine kleine Nummer im Geschäft: Auf Spotify hören monatlich zwischen sieben und acht Millionen Menschen ihre Musik.

Während sich für die Musikerinnen diese Nebentätigkeit eher aus der Not ergibt, kommt sie Onlyfans gerade recht. Der Anbieter mit Sitz in London will dringend weg vom Schmuddel-Image einer besseren Pornoseite. Um sich seriöser aufzustellen, wirbt Onlyfans mittlerweile aktiv um Promis, die ihre Fans anlocken sollen – und zwar auch ohne Nackt-Inhalte. 

Athleten aus Randsportarten setzen auf Onlyfans

Dazu gehört auch die deutsche Bobfahrerin Lisa Buckwitz, die ein ähnliches Problem hat wie Nash und Allen: Sie ist zwar sehr erfolgreich, doch bringen ihre Siege auf der Bahn zu wenig Geld ein. Die Wintersportlerin ist eine Sponsorenkooperation mit Onlyfans eingegangen und postet dort auch selbst Inhalte. Die Plattform sei durch eine Agentur auf sie zugekommen, “weil sie ihr Image verändern möchten”. 

Auf Onlyfans zeigt sich die 29-Jährige, die 2018 bei den Winterspielen in Pyeongchang olympisches Gold im Zweierbob gewann, im Bikini oder Sport-BH. Dabei soll es auch bleiben: “Ich werde mich auf keinen Fall nackt zeigen. Das ist meine Grenze.” Und auch männliche Sportler verdienen sich auf Onlyfans ein Zubrot, zum Beispiel Wasserspringer Timo Barthel, Fußballprofi Douglas Costa oder Tennisspieler Nick Kyrgios. Während Barthel sich damit unter anderem regelmäßige Besuche beim Osteopathen finanziert, dürften Ex-Bayern-Star Costa und Kyrgios, der in seiner Karriere etwa 12,5 Millionen US-Dollar Preisgeld verdient hat, auf die Einnahmen aus den Abos nicht angewiesen sein. 

Quellen: BBC, Lilly Allen auf X, “Spiegel”

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