Mieter eines Hauses in Berlin-Wilmersdorf finden im Treppenhaus einen verletzten Mann. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Der mutmaßliche Täter schildert nun eine Auseinandersetzung nach Alkoholkonsum.
Nach dem gewaltsamen Tod eines 24-Jährigen in Berlin-Wilmersdorf steht der mutmaßliche Täter vor dem Landgericht. Der 25-Jährige hat im Prozess wegen Totschlags zugegeben, in einem Streit mehrmals auf den Bekannten eingestochen zu haben. Sie hätten zunächst gemeinsam Alkohol konsumiert, dann habe ihn der 24-Jährige geschlagen, beleidigt, mit einem Messer bedroht. In einem Gerangel sei das Messer zu Boden gefallen – “ich hatte es dann in der Hand und habe zugestochen”, so der Angeklagte.
Der nach seinen Angaben somalische Staatsangehörige hielt sich am 23. Juni in der Wohnung des 24-Jährigen in Wilmersdorf auf. Sein Bekannter habe ihn im Laufe des Nachmittags beleidigt, “geboxt” und getreten, so der Angeklagte. Als der 24-Jährige ein Messer aus einer Schublade nahm, habe er aus Angst die Wohnung verlassen. Doch auch der Gastgeber sei in das Treppenhaus gelaufen, habe ihn erneut geschlagen. Er sei schließlich an das Messer gelangt, sagte der Angeklagte.
Hinweis führte zur Festnahme
Mieter hatten den 24-Jährigen im Treppenhaus gefunden und Rettungskräfte alarmiert. Für das Opfer aber kam jede Hilfe zu spät. Ein Hinweis führte nach Angaben der Ermittler auf die Spur des mutmaßlichen Täters. Er wurde in Bernau nördlich von Berlin festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Die Verteidigerin erklärte, ihr Mandant sei sich im Klaren, dass der 24-Jährige durch ihn starb. Beide würde sich bereits aus einem Dorf in ihrer Heimat kennen. Das Geschehen habe dort große Kreise gezogen. Bei dem Treffen sei viel Alkohol konsumiert worden. Deshalb könne sich ihr Mandant kaum erinnern. Als er ein Messer bei dem Bekannten sah, sei er davon ausgegangen, dass der 24-Jährige ihn töten wollte. Der Prozess wird am 28. November fortgesetzt.