Die Ukraine hat Russland mit ATACMS-Raketen aus den USA angegriffen. Moskau will reagieren. Nun schließt die US-Botschaft in Kiew aus Furcht vor einem “schweren Luftangriff”.
Die USA schließen vorübergehend ihre Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Das teilt die Botschaft auf ihrer Homepage mit.
Man habe “konkrete Informationen über einen möglichen schweren Luftangriff am 20. November” erhalten. In welchen Städten genau der potenzielle Angriff erfolgen soll, wird nicht genannt.
“Als Vorsichtsmaßnahme wird die Botschaft geschlossen und das Botschaftspersonal angewiesen, in ihren Unterkünften zu bleiben.” Die US-Botschaft empfiehlt US-Bürgern, sich darauf vorzubereiten, im Falle eines Luftalarms sofort Schutz zu suchen.
Nach der US-Botschaft kündigten auch die Vertretungen Spaniens, Italiens und Griechenlands an, ihre Botschaften für den Publikumsverkehr zu schließen. Das ukrainische öffentlich-rechtliche Fernsehen berichtete unter Berufung auf diplomatische Quellen, dass ein größerer kombinierter Angriff mit Kampfdrohnen und ballistischen Raketen erwartet werde.
Russland droht Ukraine nach ATACMS-Angriff mit Atomwaffen
Nach einem ersten Angriff der ukrainischen Armee auf Russland mit ATACMS-Raketen hat Moskau mit einer Reaktion gedroht. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte eine “entsprechende” Antwort an und schloss dabei auch den möglichen Einsatz russischer Atomwaffen nicht aus.
In Richtung der westlichen Verbündeten der Ukraine warnte er zudem, diese sollten die russische Nukleardoktrin “vollständig” lesen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte unmittelbar zuvor die bisher geltenden Regeln für den Einsatz von Atomwaffen gelockert. Die neue Doktrin erlaubt auch eine atomare Antwort auf “massive” Luftangriffe, selbst wenn bei diesen nur herkömmliche Waffen eingesetzt werden.PAID 1000 Tage Ukraine Krieg 9:04
Das Weiße Haus verurteilte den Erlass scharf: “Dies ist mehr von der gleichen unverantwortlichen Rhetorik Russlands, die wir in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben”, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA der Nachrichtenagentur AFP.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es. Ein ukrainischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Einsatz der Raketen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt.