Auf dem Expresskreuz Bremen-Niedersachsen sollte mit neuen Zügen schon bald vieles besser werden. Doch der Hersteller Alstom muss die Lieferung erneut verschieben – zum vierten Mal.
Die Lieferung neuer Züge des Herstellers Alstom für das sogenannte Expresskreuz Bremen-Niedersachsen verzögert sich erneut. “Die Auslieferung der 34 neuen Doppelstockzüge für das Expresskreuz Bremen-Niedersachsen startet im ersten Quartal 2026 und verspätet sich damit leider erneut um mehrere Monate”, bestätigte ein Unternehmenssprecher.
Als Grund für die inzwischen vierte Verzögerung nannte er Materialengpässe und eine absehbare Verlängerung des Zulassungsverfahrens. “Alstom bedauert den verschobenen Lieferstart außerordentlich.”
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies zeigte sich entsetzt. “Das ist eine so nicht akzeptable Lage, denn das ist die nun mittlerweile vierte Verschiebung”, sagte der SPD-Politiker. Zuletzt hatte Alstom im August den Termin verschoben und die ersten Auslieferungen im vierten Quartal 2025 versprochen. “Wir brauchen klare, verbindliche Lösungen von Alstom”, so der Minister. “Der Zugverkehr auf dem Expresskreuz muss auch nach Dezember 2025 sichergestellt sein.”
Einsatz war ab Dezember 2024 geplant
Konkret geht es um das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen mit den aktuellen Linien RE1 (Hannover – Bremen – Oldenburg – Norddeich), RE 8 (Hannover – Bremen – Bremerhaven) und RE 9 (Bremerhaven – Bremen – Osnabrück). Bestellt waren die Züge nach Angaben der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) als Auftraggeber für den Einsatz ab Dezember 2024. Jetzt sollen die ersten Züge erst 2026 geliefert werden.
Nach Angaben von Alstom sollen im März 2026 dann 20 der insgesamt 34 Züge zur Verfügung stehen, die verbleibenden 14 dann bis Ende 2026 geliefert werden. Im August hatte Alstom noch zugesagt, die letzten Züge im Sommer 2026 zu liefern.
Für die Übergangszeit kündigte Alstom “ein tragfähiges Ersatzkonzept” an. “Damit wird der ursprünglich ab Dezember 2024 mit den Alstom-Zügen geplante Bahnverkehr im Expresskreuz Bremen-Niedersachsen übergangsweise mit Ersatzfahrzeugen sichergestellt”, so der Sprecher.
Die LNVG warnt dagegen vor erheblichen Störungen auf dem Expresskreuz Bremen/Niedersachsen ab Dezember 2025. “Alstom kann die neuen Züge nicht rechtzeitig liefern und müsste deshalb Ersatzfahrzeuge bereitstellen”, so Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung. “Bislang konnte uns das Unternehmen aber keine Ersatzfahrzeuge fest zu sagen.” Das bedeute nach heutigem Stand: “Mit der erneuten Verzögerung bei Alstom stehen wir ab Dezember 2025 ohne Züge für das Expresskreuz da.” Die bisher auf den Strecken eingesetzten Züge der Deutschen Bahn seien ab Dezember 2025 bereits auf anderen Strecken verplant und daher nicht mehr verfügbar.