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Trichternetzspinne: Australier sollen die giftigste Spinne der Welt jagen

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Der Biss der Trichternetzspinne ist extrem giftig – doch ein Gegengift rettet Leben. Dafür wendet sich ein australischer Zoo mit einem Auftrag an die Bevölkerung.

Der Australian Reptile Park, ein Zoo in der Nähe von Sydney, wendet sich mit einem besonderen Auftrag an die australischen Bürgerinnen und Bürger: Sie sollen die giftigste Spinne der Welt fangen. Die Trichternetzspinne (atrax robustus)kommt vor allem in der Gegend um Sydney vor. Mit ihrem starken Gift und ihrer hohen Aggressivität stellt sie eine ernstzunehmende Gefahr für den Menschen dar.STERN PAID 51_22 Was wissen wir eigentlich über invasive spinnen? Nosferatuspinne 14.42

Warum also sollte man sich freiwillig auf die Suche nach einem solchen Exemplar machen? Der Australian Reptile Park beruhigt: Erstens sei das Unterfangen “ziemlich sicher”, zweitens geht es darum, Menschenleben zu retten. Die Australier sollen nämlich während der aktuellen Brutzeit Ausschau nach den Spinnen und ihren Eiern halten. Diese verbergen sich oft unter Steinen oder Blättern. Aus den gefundenen Spinnen soll ein Gegenmittel gegen den tödlichen Biss der Trichternetzspinne extrahiert werden.

Bedarf an Trichternetzspinnen ist hoch

Ein solches Programm existiert bereits seit einigen Jahrzehnten. 1981 wurde erstmals ein Gegengift entwickelt. Und es zeigt hohe Wirkung: Seitdem sind keinerlei Todesfälle, die durch die Trichternetzspinne verursacht wurden, mehr bekannt. Im Australian Reptile Park werden die Spinnen aufgezogen, um die weitere Versorgung mit dem Antiserum sicherzustellen.

Der Bedarf ist hoch: Für nur eine Ampulle des Gegengifts werden 150 Spinnenexemplare benötigt. Deshalb sei die Unterstützung der Bevölkerung so wichtig, erklärt Emma Teni, Spinnenpflegerin in dem australischen Zoo. Erschwerend kommt die kurze Lebensdauer der Männchen hinzu. Ausgewachsen leben sie nur sechs bis neun Monate. Der Australian Reptile Park besitzt Tausende Spinnenexemplare, die für die Herstellung des Gegengifts “gemolken” werden, benötigt aber ständig Nachschub.Diese Tiere sind nach bekannten Persönlichkeiten benannt 6.13

Besonders relevant sind dafür die Männchen, da ihr Gift sechsmal so stark ist wie das der Weibchen. Sie gelten damit als die gefährlichsten Spinnen der Welt. Mit der richtigen Technik ließen sich die Tiere dennoch recht unkompliziert einfangen, macht Emma Teni vom Australian Reptile Park in einem Video vor. Dazu legt sie die Spinne samt Eiern mit einem langen Löffel in eine verschließbare Plastikdose. Jede gefundene Spinne werde “eine große Rolle dabei spielen, Leben zu retten”, verspricht der Zoo. 

Quellen: Australian Reptile Park / “Guardian”

Sehen Sie im Video: Viele Menschen fürchten sich vor Tieren wie Haien, Spinnen und Schlangen. Doch welche Tiere sind wirklich am gefährlichsten für den Menschen? Diese Top Ten zeigt, vor welchen Tieren Sie sich in Acht nehmen sollten. 

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