Eine Bohrinsel soll an der deutsch-polnischen Grenze Gasvorkommen erschließen. Aus MV gibt es zu den laufenden Arbeiten einige Fragen.
Das kanadische Unternehmen CEP Central European Petroleum BV hat am Wochenende auf einer Bohrplattform vor Swinemünde (Swinoujscie) mit den Bohrarbeiten zur Erschließung von Erdgas-Vorkommen begonnen. Das teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. CEP erhielt nach eigenen Angaben von der polnischen Regierung die Erlaubnis, eine Fläche von fast 600 Quadratkilometern zu erschließen.
Nach vorläufigen Daten könnte es um bis zu 16,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas gehen, wurde Unternehmenschef Rolf Skaar in einer Mitteilung zitiert. In einer Ankündigung des Betreibers der Bohrplattform war von zunächst 45-tägigen Bohrungen die Rede. Swinemünde hat ein Terminal für den Umschlag von verflüssigtem Erdgas (LNG).
In MV wurde laut Umweltministerium bislang keine der zuständigen Behörden in einem offiziellen Verfahren über das Vorhaben informiert. Auch wenn davon auszugehen ist, dass die nach polnischem Recht erforderlichen Genehmigungen vorliegen, wäre es aus Sicht von Ressortchef Till Backhaus (SPD) nach erforderlich gewesen, sein Haus zu informieren. “Es ist mir wichtig, dass wir umfassend über die Bohrungen aufgeklärt werden”, hatte Backhaus Ende voriger Woche gefordert.