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Gerichtsprozesse: Streit um Tempo 30: Mann wird versuchter Mord vorgeworfen

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Er fühlte sich kritisiert, nahm Maß und gab Gas. Mehrfach fuhr er laut Anklage auf seinen Kritiker zu. Nun steht ein Autofahrer wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Die Anklage liest sich wie das Drehbuch eines amerikanischen Krimis: Ein Mann soll in Gäufelden (Kreis Böblingen) mit seinem Auto mehrfach auf einen anderen zugehalten haben, weil dieser ihn wegen des Tempolimits kritisiert und verärgert haben soll. 

Nur knapp konnte nach Polizeiangaben ein Zusammenstoß verhindert werden, bevor der Fahrer Gas gab und gemeinsam mit seinem Bruder die Flucht ergriff. Nun muss sich der Mann wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht verantworten (9.00 Uhr).

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft war der damals 18-Jährige an einem späten Abend im März 2024 mit seinem Bruder zu schnell in einer Tempo-30-Zone unterwegs. Das mutmaßliche Opfer signalisierte dies dem Fahrer durch Handzeichen, der Fahrer bremste, stieg aus, es kam zum Streit und der Passant wurde zu Boden gestoßen. Der angeklagte Mann fuhr zwar zunächst weiter, drehte seinen Wagen aber und fuhr auf seinen mutmaßlichen Kritiker zu, der ausweichen konnte, wie Polizei und Landgericht mitteilten. 

Opfer wirft mit seiner Kamera 

Erneut habe der Wagen gewendet und sei wieder auf den damals 62-Jährigen und auch auf seine hinzugekommene Frau zugefahren. Das mutmaßliche Opfer habe aber eine Kamera auf das Auto geworfen, sodass der angeklagte Fahrer reflexartig ausgewichen und davongefahren sei.

Die Jugendkammer hat lediglich zwei Fortsetzungstermine bis zum 19.11. angesetzt.

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