Bei den traditionellen Martinsfeiern rücken katholische und evangelische Christen in Sachsen zusammen. Erste Andachten und Lampionumzüge gibt es schon am Wochenende.
Mit Lampionumzügen und Andachten erinnern Kirchgemeinden überall in Sachsen in den kommenden Tagen an St. Martin. Weil der Martinstag auf einen Montag fällt, ziehen Kinder mancherorts schon am Wochenende mit ihren Laternen durch die Straßen – mitunter angeführt von einem Darsteller des Heiligen Martin hoch zu Ross. Bereits am Sonntag wird etwa in der Chemnitzer Schloßkirche das Martinsfest mit einer Andacht gefeiert, ebenso in der Kirche St. Annen in Annaberg-Buchholz mit einem Martinsspiel und anschließendem Umzug.
Der Legende nach soll der spätere Bischof von Tours als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben. Daran erinnert das Teilen von Martinshörnchen bei den Festen.
Solidarität mit Armen und Ausgegrenzten
Die Geschichte habe Menschen zu allen Zeiten berührt, betonte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers. “Er steht für Werte, die es verdienen, gerade heute wieder besonders in den Blick gerückt zu werden: Die Solidarität mit den Armen und Ausgegrenzten, Teilen und Helfen.” Die Martinsfeste seien für viele Familien und Kinder ein Höhepunkt im Herbst, ergänzte sein evangelischer Amtskollege Tobias Bilz. Er hob den ökumenischen Charakter vieler Martinsfeiern hervor: “Wir feiern dieses Fest zusammen mit der katholischen Kirche. Das freut mich besonders.”