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Zwangsversteigerung: Stiftung erwirbt altes Funkhaus Weimar

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Es ist ein Bauwerk, das deutsche Geschichte spiegelt: Das einstige Funkhaus in Weimar soll ein Bildungs- und Kulturzentrum werden.

Erst Nazi-Weihestätte für einen Philosophen, dann Radiosender: Das seit mehr als 20 Jahren leerstehende frühere Weimarer Funkhaus soll zu einem Bildungs-, Kultur- und Geschichtszentrum werden. Die dafür gegründete Stiftung Sendehalle Weimar hat dazu jetzt einen wichtigen Schritt gemacht und das unter Denkmalschutz stehende Gebäude bei einer Zwangsversteigerung erworben. 

Das Gebäude stehe für 90 Jahre deutsche Geschichte mit Nazideutschland, DDR und Nachwende-Zeiten, teilte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, der Kulturmanager Peter Kranz, mit.

Die Halle in Nachbarschaft des Weimarer Nietzsche-Archivs war von den Nationalsozialisten als Weihestätte für den 1900 in geistiger Umnachtung in Weimar gestorbenen Philosophen Friedrich Nietzsche errichtet worden. Die Idee geht auf Nietzsches Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche zurück, eine Hitler-Verehrerin. Der Entwurf stammt von dem völkisch-nationalistischen Architekten Paul Schultze-Naumburg. Die Halle wurde 1944 fertiggestellt, aber nicht mehr bezogen.

Radio DDR und MDR sendeten aus Weimar

Nach dem Zweiten Weltkrieg bezog der Sender Weimar von Radio DDR die Halle. Nach der Wiedervereinigung befand sich hier das Landesfunkhaus Thüringen des MDR. Seit dessen Umzug nach Erfurt steht die Halle weitgehend leer, teils wurde sie für Kulturveranstaltungen genutzt.

Die Stiftung Sendehalle Weimar hatte bei der Zwangsversteigerung nach Angaben einer Sprecherin für eine Million Euro den Zuschlag erhalten. Für die Umwandlung in ein Kultur- und Geschichtszentrum hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages im vergangenen Jahr 5,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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