Auch Hessen verfolgt die Entscheidung über die Nachfolge von US-Präsident Joe Biden genau. Es gibt zahlreiche wichtige Verbindungen über den Atlantik. Und welche genau?
Die Welt blickt gespannt auf die US-Präsidentenwahl am Dienstag (5.11.) – auch in Hessen: Welche Beziehungen hat das Bundesland zum mächtigsten Staat der Erde?
Die Verbindungen sind eng und vielfältig. Der US-Tourismus etwa ist hier nach Corona wieder aufgeblüht: 2023 besuchten 506.413 Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten Hessen, das waren 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten von ihnen, 414.734 Touristen, waren in der landesweit größten Stadt Frankfurt zu finden, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden mitteilte.
14.860 US-Bürgerinnen und Bürger hatten 2023 ihren Wohnsitz in Hessen. Damit machten sie einen Anteil von 0,2 Prozent an der Bevölkerung von rund 6,2 Millionen aus. Die größte Zahl von US-Amerikanern lebt im Regierungsbezirk Darmstadt, davon mit 3.240 die meisten in Frankfurt.
Nach Deutschland beorderte US-Diplomaten und hier stationierte US-Soldaten sind allerdings nicht meldepflichtig im Sinne des Aufenthaltsgesetzes, sie werden daher statistisch nicht erfasst. Es gibt also noch mehr Amerikaner in Hessen: Beispielsweise ist Wiesbaden das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte, mit eigenen Kindergärten, Geschäften, Freizeiteinrichtungen, medizinischer Versorgung und einer Post.
Kopf-an-Kopf-Rennen mit China
Auch die Handelsbeziehungen sind eng. Das Statistische Landesamt erklärte mit Blick auf Hessen: “In Bezug auf den Güteraustausch liegen die USA im langjährigen Vergleich in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen mit China.”
Seit 2014 war China viermal – 2016, 2017, 2018 sowie 2021 – der Handelspartner, mit dem Hessen den größten Güteraustausch hatte. In den übrigen fünf Jahren lagen die USA auf Rang eins.
2023 wurden laut Statistik Waren im Wert von insgesamt 14,7 Milliarden Euro aus den USA nach Hessen importiert. Der Export von hier in die USA belief sich auf 9,9 Milliarden Euro.
US-Bürger in Hessen konnten beim Generalkonsulat der Vereinigten Staaten in Frankfurt Briefwahl machen. “Bei uns abgegebene Stimmzettel werden mit der Diplomatenpost in die USA gesandt”, sagte ein Sprecher der diplomatischen Vertretung.
Überdies konnte jeder US-Bürger, der in Deutschland wählt, seinen Stimmzettel per Post an die US-Botschaft in Berlin schicken.