Noch werden Stimmen bei der Präsidentenwahl in Moldau zwischen der Ukraine und EU-Mitglied Rumänien ausgezählt. Doch die prowestliche Präsidentin Sandu zieht an ihrem Herausforderer vorbei.
Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau liegt die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu nun nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen vor ihrem Herausforderer Alexandr Stoianoglo. Die 52-Jährige ließ sich in der Hauptstadt Chisinau als Siegerin von ihrem Wahlkampfstab feiern. Nach der Auszählung von mehr als 93 Prozent der Wahlzettel kam sie laut Wahlkommission auf 50,49 Prozent der Stimmen. Zuvor hatte der frühere Generalstaatsanwalt Stoianoglo vorn gelegen.
Wie schon vor zwei Wochen profitierte Sandu vor allem von den Stimmen der Moldauer, die im Ausland – vor allem in der EU – leben, von denen traditionell eine große Mehrheit auf ihrer Seite steht. Stoianoglo kam den Angaben zufolge auf rund 49,51 Prozent. Der 57-Jährige trat für die Partei der Sozialisten des moskaufreundlichen Ex-Präsidenten Igor Dodon an. Der Abstand dürfte sich noch vergrößern – wegen der laufenden Auszählung im Ausland.
Die Wahlbeteiligung lag mit mehr als 54 Prozent höher als beim ersten Wahlgang am 20. Oktober. Moldau hat rund 2,5 Millionen Einwohner. Aufgerufen zum Urnengang waren auch Hunderttausende Moldauer, die im Ausland – vorwiegend in der EU – leben sowie in der abtrünnigen und von Russland kontrollierten Region Transnistrien.