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Krimi aus Dresden: Blutiger Start, packender Showdown: Darum lohnt sich dieser “Tatort”

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Ein Polizist ist tot, ein anderer schwer verletzt: Der “Tatort” aus Dresden steigt mit Tempo ein und hält dieses bis zum Schluss – denn ermittelt wird in den eigenen Reihen.

5 von 5 Punktenherausragender Krimi über die Frage nach den Grenzen von Loyalität und Vertrauen – im Polizei-Milieu und privat

Worum geht’s in diesem “Tatort”?

Bei einer Verkehrskontrolle auf einer einsamen Landstraße fallen am helllichten Tag Schüsse – ein Polizist stirbt, ein zweiter wird lebensgefährlich verletzt. Die Dresdner Kommissarinnen Winkler (Cornelia Gröschel), Gorniak (Karin Hanczewski) und ihr Chef Schnabel (Martin Brambach) übernehmen die Ermittlungen. Unter Hochdruck koordinieren sie eine großangelegte Suche nach dem Täter, der fliehen konnte. Leonie Winkler wird dabei von ihrer Vergangenheit eingeholt: Die beteiligten Beamten, auf die geschossen wurde, gehören zu der Wache, auf der ihr Bruder Martin vor neun Jahren Dienst tat – bis er im Einsatz erschossen wurde. Und ausgerechnet jetzt wollte ihr ein Informant etwas Neues darüber erzählen. War Martin in kriminelle Machenschaften verwickelt? Welche Rolle spielt der Revierleiter Jens Riebold (Andreas Lust), der für seine Leute die Hand ins Feuer legt? Und warum sind zwei junge Polizistinnen vor der Schießerei auf der Landstraße geflohen, anstatt ihren Kollegen zu helfen?

Warum lohnt sich “Tatort: Unter Feuer”?

28: Lena Odenthal beschert der ARD starke Quoten – spoton_article_1078484Hier ist nichts wie es scheint: “Unter Feuer” wartet mit gleich mehreren spannenden Wendungen auf, die die Geschichte mühelos vorantreiben. Schon die ersten Minuten des Krimis haben es in sich, als aus der schnöden Verkehrskontrolle ein blutiges Drama wird. Dem Film gelingt es, den komplexen Polizeialltag zwischen zähem Beamtentum und großer Verantwortung treffend in Szene zu setzen – und das mit unterhaltsamen Bildern. Die verdächtige Wache wurde etwa in eine marode Kirche verlegt, die am Ende als ungewöhnliche Kulisse für den Showdown herhält. Erfrischend zu sehen ist es auch, dass die erschwerten Bedingungen von Polizistinnen in der männlich geprägten Polizei-Welt immer wieder beiläufig thematisiert werden, wenn sich die Frauen etwa untereinander Mut zu sprechen und über Karriereschritte austauschen. Doch nicht nur die Spannung und der intime Blick auf das Polizei-Milieu zeichnen diesen “Tatort” aus, auch die Psychologie hinter dem Ganzen ist bis in die Nebenrollen schlüssig und packend. 

Was stört?

Wer es nicht mag, wenn die Ermittelnden persönlich in den Fall verwickelt sind, der ist in Dresden meist an der falschen Adresse: Auch in “Unter Feuer” wird es privat, dieses Mal besonders für Leonie Winkler. Fans des “Tatorts” aus Dresden könnten außerdem die humorigen Momente zwischen dem Stromberg-haften Kommissar Schnabel und seinem Team etwas vermissen, diese sind in dieser Ausgabe vergleichsweise spärlich gesät. Würden aber zu dem dramatischen Fall auch wenig passen.

 Tatort Ausstiege 10.45

Die Kommissare?

Kommissarin Winkler geht dieser Fall besonders nahe: In Flashbacks erinnert sie sich immer wieder an den dramatischen Tod ihres Bruders und die Tage zuvor, sucht nach Hinweisen in ihrer Erinnerung. Dazu muss sie sich mit ihrem herrischen Vater herumschlagen, der ebenfalls Polizist war und ganz offensichtlich den Sohn der Tochter vorzog. Was wusste er über die Vorgänge auf der Wache? Warum will er nicht genauer hinsehen? Leonie Winkler gerät bei ihren Ermittlungen zwischen viele Fronten.

Immerhin: Ihrer Kollegin Kommissarin Gorniak vertraut sie alles an und diese stellt sich ohne zu Zögern an ihre Seite, deckt ihren Alleingang vor Kommissar Schnabel. Dieser schlägt sich reflexhaft auf die Seite der Polizei, beschwört den Teamgeist (“”Das ist einer von uns!”). Als Winkler etwa von einem Kollegen wissen will, ob auch Beamte als Verdächtige in Betracht gezogen worden, herrscht er sie hinterher an:  “Ist das peinlich, dass Sie das gefragt haben!” Doch das Vertrauen zwischen ihm, Gorniak, und Winkler selbst steht nie in Frage. Das gibt dem Krimi den nötigen Halt – und zeigt gleichzeitig auf, wie komplex Ermittlungen in den eigenen Reihen sind, wenn sich eigentlich jeder auf jeden verlässt.

Ein- oder ausschalten? 

Unbedingt einschalten: Allein schon für den packenden Showdown mit Gänsehaut-Moment lohnt sich “Unter Feuer”.

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