Als Chefredakteurin der “Vogue” prägt sie seit 40 Jahren die Modewelt, sie ebnete Karrieren – manche beendete sie auch. Nun wird die Britin 75. Eine Hommage in Bildern
Bereits als Teenager fiel Anna Wintour durch ihre rebellische Ader auf. Sie verließ die Schule mit 16 Jahren und machte sich zielstrebig auf den Weg in die Modewelt. Als Tochter des einflussreichen Journalisten Charles Wintour steuerte sie eine ähnliche Karriere an. Nach ersten Erfahrungen als Redaktionsassistentin bei der britischen “Harper’s & Queen” zog es sie in den 1970ern nach New York City, um ihre Vita durch die Arbeit bei verschiedenen Magazinen zu bereichern. Jahre später wurde sie Kreativdirektorin der amerikanischen “Vogue“. Es dauerte nicht lange, bis sie 1988 die Chefredaktion übernahm und die Zeitschrift in eine Modebibel verwandelte. Ihr erstes Cover zeigte keine Couture, sondern ein Model in Jeans und mit einem Designer-Oberteil. Damit setzte sie ein kraftvolles Zeichen: Mode kann und soll für alle zugänglich sein.
Mit ihrer unverkennbaren Sonnenbrille, dem akkuraten Bob und ihrer distanzierten Art erarbeitete sie sich den Spitznamen “Nuclear Wintour”. Doch sie ist weit mehr als das: Die britische Journalistin entdeckte und förderte Talente wie John Galliano und Marc Jacobs, machte die “Met Gala” zu einem gesellschaftlichen Höhepunkt und bleibt bis heute eine der einflussreichsten Stimmen der Modebranche.
Nun wird Wintour 75 – und denkt erst gar nicht ans Aufhören. Warum auch? Immerhin war sie nie mächtiger als jetzt. 2020 wurde die Chefredakteurin der US-Ausgabe zur alleinigen Herrscherin über das Vogue-Imperium ernannt. Eine Position, die sie nicht teilen wird und die ihr niemand streitig macht. Wer will sich schon anlegen mit “Nuclear Wintour”?