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Weizenmehl im “Ökotest”: Macht es wirklich einen Unterschied, welches Mehl man wählt?

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“Ökotest” stellt 30 Weizenmehlsorten auf den Prüfstand. Viele schneiden sehr gut ab. Aber machen Pestizidrückstände und Zusatzstoffe beim Mehl den Unterschied?

Weizenmehl der Typen 405 und 550 sind gängige Sorten in den meisten Haushalten, wo sie für das Backen von Kuchen oder Keksen verwendet werden. Sollte man sich beim Einkauf Gedanken darüber machen, welches Mehl man auswählt? Die Antwort von “Ökotest” ist klar: Ja, es macht einen Unterschied.

Das Verbraucherschutzmedium “Ökotest” hat 30 verschiedene Mehle – darunter zwölf Bio-Produkte – getestet. Viele schnitten mit einem “sehr gut” ab, obwohl das Labor besonderen Augenmerk auf Pestizidrückstände gelegt hat.

Ökotest geht speziell auf Weizenmehle Type 405 ein. Falls ein Anbieter diese nicht im Sortiment hatte, wurde Type 550 berücksichtigt. Die Typenzahl gibt an, wie stark das Getreide verarbeitet ist. Daher haben Weizenmehle Type 405 nach dem Verbrennen bei 900 Grad Celsius 405 mg Mineralstoffe auf 100 g Mehl übrig. Der übrige Teil besteht aus Stärke oder je nach Ausmahlgrad aus Eiweißen, Vitaminen und Fetten.

Obwohl die Typen 405 und 550 fein vermahlen sind und daher Wasser gut aufnehmen – ideal für feinporige Teige – zeigt der Test, dass es mehr zu beachten gibt. AF_Mehl Alternative 12.01

Viele Weizenmehle mit Bestnote, aber Pestizide werten ab

Die Mehrheit der 30 Mehle schnitt mit der Bestnote ab, beispielsweise das Mehl von Alnatura (1,49 Euro pro kg) oder das Mehl von Kaufland (65 Cent). Trotz feuchtwettrigen Bedingungen in diesem Jahr wurden keine Gehalte von Cadmium, Mineralölbestandteilen oder gesundheitsschädlichen Keimen gefunden. 

Schimmelpilzgifte und Glyphosat waren ebenfalls nicht nachweisbar. Rückstände mehrerer oder besonders bedenkliche Pestizide waren jedoch der häufigste Grund für Abwertungen. Beispielsweise bei den Mehlen von Aldi Süd (49 Cent pro 1 kg) oder Lidl (65 Cent)

Besonders besorgniserregend fanden die Tester Pestizide wie Pyrethrine und Pirimiphos-methyl, welche bienengiftig sind und auf der Liste der besonders gefährlichen Pestizide des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN) stehen. Auch der Zusatz von Vitaminen wie Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (B2) und Vitamin B6, die normalerweise nur in Vollkornmehl in solchen Mengen vorkommen, kritisieren die Tester. 

Wer Mehle mit höherem Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen bevorzugt, sollte besser zu Vollkornmehl greifen, das zudem ideal für herzhaftes Backen ist und mehr Ballast- und Mineralstoffe als helle Mehle liefert. STERN PAID 31_23 Einfach Essen Rezept Pfirsich Kuchen Alles steht kopf   15.00

Wichtig ist auch zu wissen, dass Mehle und Teige nicht roh verzehrt, sondern immer gut durchgebacken werden sollten, um potenziell gesundheitsschädliche Keime zu eliminieren. Und ein Tipp zur Aufbewahrung: Bewahren Sie Mehl luftdicht, kühl und dunkel auf. Füllen Sie es nach dem Kauf aus der Papiertüte in ein dichtes Gefäß um, um das Aufnehmen von Feuchtigkeit und Fremdgerüchen zu vermeiden.

Den ganzen Test lesen Sie gegen Gebühr hier

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