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Impfungen 2024: Atemwegserkrankungen in MV – Ministerin rät zur Impfung

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Husten, Kurzatmigkeit und Fieber: Atemwegserkrankungen machen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen. Verantwortlich ist aktuell vor allem das Coronavirus – wie ein aktueller Bericht zeigt.

Wer jetzt in Mecklenburg-Vorpommern mit Husten, Atemnot und Gliederschmerzen zum Arzt geht, muss in manchen Wartezimmern geduldig sein: Die Zahl der Arztbesuche wegen Atemwegserkrankungen lag in der vergangenen Woche im Vergleich zum gleichen Zeitraum der Vorjahre über dem Mittelwert, teilte Alexander Kujat, Sprecher des Gesundheitsministeriums in Schwerin, am Mittwoch mit. 

Atemwegserkrankungen sind in Mecklenburg-Vorpommern aktuell auf dem Vormarsch, wie aus dem aktuellen Wochenbericht des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) hervorgeht. Verantwortlich für diese Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) sei aktuell mit 23,8 Prozent hauptsächlich SARS-CoV-2. Das Coronavirus war Anfang 2020 als Auslöser von Covid-19 identifiziert worden.

Aber auch die Zirkulation der Atemwegserreger Rhinoviren (18,1 Prozent) und Parainfluenzaviren (4,1 Prozent) sorgen laut Bericht aktuell vermehrt für Husten, Gliederschmerzen und Fieber. 

Ministerin rät zur Grippe und Corona-Impfung

Besonders Menschen im Land, die einer Risikogruppe angehören, rät Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) jetzt zu einer Grippeschutzimpfung. “Dafür ist jetzt der beste Zeitpunkt – entweder bei seinem Hausarzt oder bei den Gesundheitsämtern der Landkreise und kreisfreien Städte”, sagte Drese. Mit Verweis auf Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) sollten sich auch diejenigen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben – wie etwa in Krankenhäusern oder der Pflege – gegen Grippe impfen lassen. 

Für Menschen ab 60 Jahren hält die Ministerin angesichts der durch das Coronavirus verursachten Atemwegserkrankungen eine Corona-Auffrischungsimpfung im Herbst für sinnvoll. Gerade für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen, Vorerkrankte sowie Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Menschen mit geschädigtem körpereigenen Abwehrsystem böte sich die Impfung jetzt an. 

Corona-Impfung: Mecklenburg-Vorpommern im Mittelfeld

Mecklenburg-Vorpommern ist bei der Immunisierung gegen Corona bundesweit auf den mittleren Plätzen. Laut dem Impfmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) waren mit Stand Anfang Juli 75,8 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Bundesweit sind es aktuell 78,1 Prozent. Auch bei Zweitimpfungen und erster Auffrischung liegt Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich prozentual im Mittelfeld.

Covid-Impfungen werden nicht gemeldet

Laut der jüngsten Erhebung sind 74,8 Prozent der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern grundimmunisiert und haben damit die Erst- und Zweitimpfung erhalten. Mit 60,4 Prozent hat mehr als die Hälfte die erste Auffrischung, die Quote der vierfach Geimpften liegt bei 14 Prozent.

Die Zahl der Grundimmunisierten wurde mit fast 1,3 Millionen ausgewiesen, 973.833 Menschen haben einen Booster und rund 225.000 eine weitere Auffrischung. Insgesamt wurden laut RKI bisher landesweit knapp 3,7 Millionen Impfdosen verabreicht.

Im Juni 2024 ist die Covid-19-Vorsorgeverordnung laut Robert Koch-Institut (RKI) außer Kraft getreten. Mit dem Auslaufen der Verordnung wurden die Meldeportale für die niedergelassenen Ärzte zur Übermittlung durchgeführter Covid-19-Impfungen abgeschaltet. Die Corona-Impfungen werden demnach jetzt wie andere Routineimpfungen ausgewertet.

Auch Kinder von Infektionen betroffen

In Mecklenburg-Vorpommern hatten zuletzt ungewöhnlich viele Kinder und Jugendliche mit Atemwegserkrankungen durch Infektionen mit bestimmten Bakterien, sogenannten Mykoplasmen, zu kämpfen. Dabei gebe es mitunter schwere Verläufe, in deren Folge Kinder sogar mit Atemunterstützung und Sauerstoff behandelt werden müssten, sagte ein Sprecher des Landesverbandes MV der Kinder- und Jugendärzte Anfang Oktober. 

Deutschlandweit waren zuletzt vermehrt Mykoplasmen-Infektionen zu beobachten. Grund für die diesjährige Welle könnten nach Einschätzung Büchners immer noch Nachholeffekte nach den Hygiene-Maßnahmen während der Corona-Pandemie sein.

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