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Hamas-Chef ist tot: “Dem Bösen wurde ein schwerer Schlag zugefügt” – so reagieren Politiker weltweit

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Der israelische Armee ist durch Zufall die Tötung Jahja Sinwars gelungen. In Israel und der westlichen Welt bedauert niemand den Tod des brutalen Hamas-Chefs – die Reaktionen.

Für Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist der Gaza-Krieg mit der Tötung des Hamas-Anführers Jahja al-Sinwar nicht zu Ende. Zwar sei dessen Tod durch die israelische Armee ein “wichtiger Meilenstein” beim Niedergang der Hamas, sagte Netanjahu in einem Video-Statement. “Dem Bösen wurde ein schwerer Schlag zugefügt, aber die Aufgabe, die uns erwartet, ist noch nicht beendet”, betonte Netanjahu. An die Geiselnehmer gerichtet, die im Gazastreifen immer noch Dutzende aus Israel verschleppte Menschen festhalten, sagte Netanjahu, wenn sie die Geiseln freiließen, werde Israel sie im Gegenzug am Leben lassen.

US-Präsident Joe Biden hat die durch Israels Militär begrüßt. “DNA-Tests haben nun bestätigt, dass Sinwar tot ist. Dies ist ein guter Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt”, heißt es in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Stellungnahme Bidens. Als Anführer der Terrorgruppe sei Sinwar für den Tod Tausender Israelis, Palästinenser, Amerikaner und Menschen aus aller Welt verantwortlich. Er sei der Drahtzieher der Massaker, Vergewaltigungen und Entführungen vom 7. Oktober 2023 in Israel gewesen.Libanon Fabio Bucciarelli, 22.30

Nach der Tötung von Sinwar hat Bundeskanzler Olaf Scholz darauf hingewiesen, dass der Extremist schlimmste Verbrechen begangen hat. Für den “furchtbaren, brutalen, menschenverachtenden Angriff der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger, die getötet, vergewaltigt und auf schlimmste Weise menschlich erniedrigt worden sind”, sei Sinwar der Verantwortliche, sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel. Über die Frage, ob die Befreiung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas nun leichter oder schwieriger werde, wollte Scholz keine Spekulationen anstellen.

Nachdem Israel den Anführer der islamistischen Hamas für tot erklärt hat, fordert Außenministerin Annalena Baerbock von der Hamas die Freilassung aller Geiseln und die Niederlegung der Waffen. “Das Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören”, erklärte die Grünen-Politikerin am Abend. “Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist, der Israel und seine Menschen vernichten wollte. Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er Tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region”, stellte Baerbock fest. 

Nato-Generalsekretär: Werde Jahja Sinwar ihn nicht vermissen

US-Vizepräsidentin Kamala Harris sieht in der Tötung des Hamas-Anführers die Chance auf ein Ende des Kriegs im Gazastreifen. “Dieser Moment ermöglicht uns, den Krieg in Gaza endlich zu beenden. Und er muss so enden, dass Israel sicher ist: Die Geiseln werden freigelassen. Das Leiden in Gaza hat ein Ende, und das palästinensische Volk kann sein Recht auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung wahrnehmen”, sagte Harris. 

Der britische Premierminister Keir Starmer hat an die Opfer des Massakers vom 7. Oktober erinnert. Sinwar sei der Kopf hinter dem tödlichsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust gewesen, als 1.200 Menschen in Israel niedergemetzelt wurden, sagte der Labour-Politiker einer Mitteilung zufolge. “Großbritannien wird seinen Tod nicht betrauern.” Stattdessen seien seine Gedanken bei den Familien der Opfer. Die Freilassung aller Geiseln, eine sofortige Waffenruhe und eine Erhöhung der humanitären Hilfe seien nun längst überfällig, damit Schritte in Richtung eines langfristigen, nachhaltigen Friedens im Nahen Osten gemacht werden könnten, so Starmer weiter. 

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sieht keinen Grund, den Tod des Hamas-Chefs zu bedauern. Sinwar werde als der Architekt der Terroranschläge auf Israel am 7. Oktober 2023 angesehen, sagte der Niederländer am Abend bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Wenn er gestorben sein sollte, werde er persönlich ihn nicht vermissen.

In den USA hat der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, die Tötung Sinwars als Zeichen der “Hoffnung” gewertet. “Sein Tod bringt Hoffnung für alle, die in Freiheit leben wollen, und Erleichterung für die Israelis, die er zu unterdrücken versucht hat”, erklärte Johnson in Washington, während die Regierung in Israel fast zeitgleich die Tötung Sinwars bestätigte.

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