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Bündnisverteidigung: Deutsche Marine führt neues Hauptquartier für die Ostsee

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Der baltische Raum ist ein Brennpunkt im Falle einer Auseinandersetzung mit Russland. Die Nato stellt sich dort nun besser auf und die Bundeswehr erhält eine zentrale Führungsrolle.

Die Nato stärkt ihre Verteidigungsbereitschaft in der wichtigen Ostsee-Region mit einem neuen taktischen Hauptquartier der Deutschen Marine in Rostock. Verteidigungsminister Boris Pistorius werde die militärische Führungsstelle am Montag einweihen, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. 

Im Bündnis stellt Deutschland die größte Marine in der Ostsee und hat nach Angaben des Ministeriums zum 1. Oktober eine regionale Führungsrolle übernommen. Das neue Hauptquartier CTF Baltic (“Commander Task Force Baltic”) führt ein maritimes Lagebild und koordiniert Marineaktivitäten der Verbündeten in dem Seegebiet. 

Die Ostsee ist für die Nato eine wichtige Versorgungsroute und für Anrainer unter den Verbündeten von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung. Das Verteidigungsbündnis beobachtet dort eine systematische Ausspähung der Infrastruktur durch Russland, das mit der Enklave Kaliningrad sowie dem Küstenabschnitt bei St. Petersburg zu den Ostsee-Staaten gehört. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Befürchtungen vor einer möglichen Aggression Russlands verstärkt.

Neue Hauptquartiere führen in Frieden, Krise und Krieg

Von 2017 an hat die Nato in der Anpassung ihrer Führungsstruktur entschieden, ständige maritime Hauptquartiere (“Commander-Task-Force-Stäbe”) auf der sogenannten obersten taktischen Ebene aufzustellen. Sie planen Operationen und militärische Übungen und führen Seestreitkräfte in Friedenszeiten, aber auch in Krisen und im Krieg. 

CTF Baltic ist ein nationales Hauptquartier mit Beteiligung anderer Staaten. Es wird nach Angaben des Ministeriums durch einen deutschen Admiral geführt. Die Position seines Stellvertreters werde zunächst mit einem polnischen Admiral besetzt, die des Chefs des Stabes mit einem schwedischen Stabsoffizier. Auch nachgeordnete Führungspositionen seien multinational besetzt.

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