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Hannah Gutierrez-Reed: Revision abgelehnt: Waffenmeisterin von “Rust” bleibt in Haft

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Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed lud den Revolver am Set des Westerns “Rust” mit scharfer Munition – und sitzt deshalb im Gefängnis. Ihr Antrag auf Freilassung wurde nun abgelehnt.

Fast drei Jahre nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Set des Westerns “Rust” ist das Urteil gegen die für die Pistole zuständige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed bestätigt worden. Die 18 Monate Haft wegen fahrlässiger Tötung seien rechtens, entschied Richterin Mary Marlowe Sommer am Montag (Ortszeit). Gutierrez-Reed hatte beantragt, dass das Urteil gegen sie aufgehoben oder der Prozess neu aufgerollt werden solle.

Hannah Gutierrez-Reed bleibt in Haft

Bei dem Western “Rust” mit Schauspieler Alec Baldwin in der Hauptrolle war die 27-jährige Gutierrez-Reed für die Beschaffung von Attrappen und Platzpatronen zuständig. Während der Dreharbeiten im US-Bundesstaat New Mexico wurde die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 durch eine Kugel aus einem von Baldwin gehaltenen Revolver tödlich getroffen. Der Regisseur Joel Souza wurde durch dieselbe Kugel verletzt.Rust Waffenmeisterin6:28

Gutierrez-Reed hatte die tödliche Waffe versehentlich mit einer scharfen Kugel geladen, deren Herkunft jedoch nie geklärt werden konnte. Anfang des Jahres wurde die junge Frau wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt.

Prozess gegen Alec Baldwin wurde eingestellt

Der Prozess gegen Baldwin, der sich ebenfalls wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten musste, wurde im Juli dagegen in einer spektakulären Wendung eingestellt. Richterin Marlowe Sommer hatte die Entscheidung damit begründet, dass der Verteidigung vorsätzlich Beweismittel vorenthalten worden seien. Konkret sollen Polizei und Staatsanwaltschaft Kugeln zurückgehalten haben, die möglicherweise mit dem Tod von Hutchins in Verbindung standen.fs-baldwin 10.35

Nach der Einstellung des Prozesses gegen Baldwin beantragte auch die bereits verurteilte Gutierrez, ihren Fall neu aufrollen zu lassen. Ihre Anwälte forderten, die Verurteilung ihrer Mandantin “sofort” aufzuheben oder einen neuen Prozess anzusetzen.

Diesen Antrag lehnte die Richterin nun ab. Die Angeklagte habe nicht nachgewiesen, dass die Beweise mit “hinreichender Wahrscheinlichkeit” zu einem “anderen Urteil geführt hätten”, wenn sie im Prozess vorgelegen hätten, erklärte sie in ihrer schriftlichen Entscheidung. Die Anwälte von Gutierrez-Reed haben mehrfach Berufung gegen das Schuldurteil gegen die Waffenmeisterin eingelegt, sind bisher aber mit Anträgen auf Freilassung oder auf ein neues Verfahren immer gescheitert.

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