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Medien: Nach Vorwürfen: ZDF bestätigt Trennung von Matthias Fornoff

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Im Mai musste Matthias Fornoff nach Vorwürfen gegen ihn die Leitung der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen im ZDF abgeben. Wie der Sender nun bekanntgab, ist er seinen Job komplett los.

Der ZDF-Journalist und frühere Leiter der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen, Matthias Fornoff, arbeitet nicht mehr für den Sender. Das bestätigte eine ZDF-Sprecherin auf Anfrage des stern. Nähere Details gab der Sender nicht bekannt, es gelte die in Personalangelegenheiten übliche Verschwiegenheit. 

Damit hat der Sender offenbar Konsequenzen gezogen aus Vorwürfen, die im Mai dieses Jahres durch einen Bericht der “Bild”-Zeitung publik wurden. Demnach sollen sich drei langjährige Redakteurinnen formal über Fornoffs Verhalten beschwert haben. Sie sollen in “unangenehme persönliche Situationen” gebracht worden sein und sich belästigt gefühlt haben. Fornoff soll der “Bild” zufolge von den Vorwürfen “überrascht” gewesen sein.

Matthias Fornoff sollte zunächst eine neue Aufgabe übernehmen

Der Sender bestätigte Ende Mai die Beschwerden. “Das ZDF hat diese geprüft und stellt dabei stets hohe Ansprüche an seine Führungskräfte”, hieß es damals in einer Stellungnahme gegenüber der DPA. Matthias Fornoff habe Fehler eingestanden und die getroffene Entscheidung des ZDF akzeptiert, hieß es Ende Mai weiter. Fornoff MeeToo 13.44

Als Folge daraus hatte das ZDF bereits zum 1. Juni Fornoff von seiner Leitungsposition entbunden, die er seit 2014 innehatte. Eigentlich sollte der 61-Jährige die Leitung erst zum 1. November an Shakuntala Banerjee übergeben. Übergangsweise ist nun für fünf Monate Vize-Leiterin Antje Pieper eingesprungen. 

Im Mai ließ das ZDF noch verlautbaren, Fornoff werde “künftig eine neue Aufgabe in der ZDF-Chefredaktion übernehmen ohne Führungsverantwortung”. Davon ist der Sender nun offenbar abgerückt. 

Das ZDF untersuchte die Vorwürfe auf höchster Ebene

Wie die “Bild”-Zeitung aktuell berichtet, wurden Vorwürfe auf höchster Ebene untersucht, ZDF-Intendant Norbert Himmler und Chefredakteurin Bettina Schausten seien zusammen mit der Personalabteilung in die Gespräche mit den drei Frauen und dem Beschuldigten involviert gewesen.

Fornoff hat viele Jahre das “Politbarometer” moderiert und in Wahlsendungen Umfrageergebnisse der Forschungsgruppe Wahlen vorgestellt. Er moderierte zudem zahlreiche “ZDF spezial”-Sendungen zu aktuellen Ereignissen. “Bild”-Informationen zufolge hat er über seinen Anwalt allerdings Widerspruch eingelegt und fordert eine Wiedereinstellung. Fornoff selbst hat sich bislang nicht zu der Angelegenheit geäußert.

Quellen: “Bild.de”, DPA, ZDF

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