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Tipps & Tricks für Notfälle: Balkonkraftwerk bei Stromausfall nutzen: Geht das?

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Die Lichter gehen aus – der Strom ist weg! Und nun? Kann das eigene Balkonkraftwerk bei Stromausfall die Lösung sein? Produziert es bei Sonnenschein einfach weiter Solarenergie und kann es den Ausfall des Stromnetzes überbrücken?

Schon vorweg sei gesagt: So einfach ist es leider nicht. Denn auch das Balkonkraftwerk schaltet sich bei einem Stromausfall automatisch ab – Strom wird dann also nicht mehr eingespeist. Warum das so ist und welche Lösung es in dem Fall dennoch geben kann, verraten wir jetzt.

Balkonkraftwerk bei Stromausfall: Grundlegende Informationen

Balkonkraftwerke sind kleine Solaranlagen, die in der Regel per Plug & Play angeschlossen werden können und dann direkt Strom aus Sonnenenergie produzieren. Der erzeugte Gleichstrom muss allerdings zuerst noch in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt werden. Dafür ist der integrierte Wechselrichter zuständig. Und da liegt auch schon das Problem. Denn der Wechselrichter benötigt für seine Arbeit eine Frequenz von 50 Hertz, für die der Anschluss ans Stromnetz unerlässlich ist. Fällt das Stromnetz aus, schaltet sich auch der Wechselrichter automatisch ab – eine notwendige Maßnahme, die durch den Netz- und Anlagenschutz gesichert ist. Das Balkonkraftwerk schaltet sich bei einem Stromausfall also automatisch ab und liefert dann ebenfalls nicht mehr die benötigte Energie.

Übrigens: Der Netz- und Anlagenschutz ist bei Balkonkraftwerken gesetzlich vorgeschrieben. Es ist also nicht möglich, diesen zu umgehen.

Wie es trotzdem geht

Es gibt aber eine Lösung, damit der Strom bei einem Ausfall (zumindest kurzfristig) weiterfließt: Mini-PV-Anlagen sind zum Beispiel direkt im Komplettpaket mit einem Speicher erhältlich. So ist stets ein Back-up vorhanden, wenn es duster wird und der Strom ausfällt. In einem zusätzlichen Solarspeicher lässt sich, je nach Kapazität, eine bestimmte Menge an Strom speichern. Gedacht ist das in erster Linie für die Stunden ohne Sonnenlicht, in denen keine Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden kann. Aber auch bei einem Stromausfall ist dann für eine gewisse Zeit noch gespeicherte Energie vorhanden, die die wichtigsten Geräte versorgen kann.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Komplett-Sets inklusive Speicher auf dem Markt, wie das Paket des Anbieters Kleines Kraftwerk mit zwei Modulen, Wechselrichter und einer Anker-Solarbank. Das Paket gibt es derzeit sogar im Angebot und es lässt sich optional mit weiteren Speichern ergänzen.

Hier geht’s zum Angebot bei Kleines Kraftwerk

Vor- und Nachteile eines zusätzlichen Stromspeichers für das Balkonkraftwerk

Direkt einen Stromspeicher zum Balkonkraftwerk hinzuzukaufen, hat nicht nur den Vorteil, dass bei einem Stromausfall die wichtigsten Geräte weiterlaufen. Weiterhin machen Nutzer sich damit auch noch unabhängiger vom Stromanbieter, denn sie sind nicht mehr ausschließlich auf die Sonnenstunden angewiesen, um Strom zu erzeugen und zu nutzen. Der Eigenverbrauch an durch Sonnenenergie erzeugten Strom ist demnach höher. 

Es gibt aber auch ein paar Nachteile. Zum Beispiel sind die Anschaffungskosten oft recht hoch, entsprechend amortisiert sich das Kraftwerk erst viel später. Außerdem sind Speicher oft anfälliger für technische Defekte und die Lebensdauer ist im Schnitt nicht so lang, wie die des Balkonkraftwerks selbst. Bei einem Stromausfall können die Speicher zudem auch nur für einen begrenzten Zeitraum Strom liefern, je nach Speicherkapazität und Füllstand.

Wer schon ein Balkonkraftwerk hat, kann einen Speicher auch nachrüsten. Dieser sollte aber unbedingt kompatibel mit dem Balkonkraftwerk und dem Wechselrichter sein, vor dem Kauf sind also die technischen Voraussetzungen zu prüfen.

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Begrenzte Stromversorgung: Welche Geräte sollten zuerst versorgt werden?

Mit den Speichersystemen für Balkonkraftwerke lässt sich nicht unendlich viel Strom vorrätig halten. Bei einem Stromausfall ist der gespeicherte Strom also begrenzt, je nach Modell kann es mal etwas mehr, mal weniger sein. Fakt ist: Eine komplette Energieversorgung aller Geräte in einem Haushalt ist nicht möglich, eine kurzfristige Versorgung der wichtigsten Geräte ist aber durchaus machbar. Da stellt sich natürlich die Frage: Welche Geräte sollten bei einem Stromausfall zuerst versorgt werden? Dafür gibt es Leitlinien, die das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) herausgegeben hat. Diese Bereiche im Haushalt sollten auch bei einem Stromausfall funktionieren und entsprechend versorgt werden:

(Not-)BeleuchtungKommunikation (z. B. Telefon und Router)Kühlung von Lebensmitteln (Kühlschrank, Gefrierschrank)Kochen (Herd)HeizenWasserversorgungMedizinische Geräte

Stromspeicher bei einem Stromausfall unerlässlich

So schön es auch wäre, ein Balkonkraftwerk allein kann die Stromversorgung bei einem Stromausfall nicht sicherstellen. Damit der Strom bei einem Blackout weiterläuft, sind zusätzliche Helfer nötig, wie Stromspeicher. Solarstromspeicher sind eine sinnvolle Investition, nicht nur für Stromausfälle. Sie liefern Energie aus Balkonkraftwerken auch dann, wenn die Sonne nicht scheint und gehen damit noch einen Schritt weiter in Richtung einer unabhängigen Stromversorgung. Allerdings sind sie auch teuer in der Anschaffung – das lohnt sich nicht für jeden.

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