Drei Jahre mussten sich Filmfans ohne Streaming-Affinität gedulden, ehe “Matrix Resurrections” im Free-TV landet. Lohnte sich das Ausharren?
Knapp drei Jahre nach dem Kinostart von “Matrix Resurrections” (2021) landet der vierte Teil der bildgewaltigen Science-Fiction-Reihe der Wachowski-Schwestern nun im Free-TV (19. Januar, 20:15 Uhr, ProSieben). Zwar zeichnete hierfür nur noch Lana Wachowski (59) als Drehbuchautorin und Regisseurin verantwortlich, dafür kehrten mit Keanu Reeves (60) und Carrie-Anne Moss (57) aber beide Hauptdarsteller der ursprünglichen Trilogie zurück. Worum geht es in “Matrix Resurrections” – und warum lohnte sich die lange Wartezeit von immerhin rund 18 Jahren zwischen Teil drei und vier nicht für jeden?
Normalo Thomas A. Anderson wird wieder zu Neo
Seit dem Finale der “Matrix”-Trilogie sind in “Resurrections” 60 Jahre vergangen. Thomas A. Anderson (Reeves) lebt unbehelligt als erfolgreicher Game-Entwickler in der Scheinwelt. Ohne es zu wissen, hat er seine Erfahrungen als Neo zur Handlung von drei Videospielen gemacht. Immer wieder blitzt bei ihm jedoch die Vermutung auf, dass es sich dabei um reale Geschehnisse handeln könnte. Um diese “Wahnvorstellungen” zu unterdrücken, befindet er sich in psychiatrischer Behandlung und muss regelmäßig Medikamente – eine blaue Pille – zu sich nehmen.
Auch eine neue Version von Morpheus – anstelle von Laurence Fishburne (63) nun von Yahya Abdul-Mateen II (38) dargestellt – existiert wieder in der Matrix. Ebenso wie Trinity (Moss), die in der vermeintlichen Realität aber eine verheiratete Mutter namens Tiffany verkörpert und sich ebenfalls nicht an die Geschehnisse aus der Vergangenheit erinnern kann. Werden sich Neo und Trinity allen Widerständen zum Trotz erneut aus der Matrix befreien können? Und werden sie dabei auch erneut zueinander finden?
Für wen ist “Matrix Resurrections”?
Diese Frage kann ungewöhnlich zielsicher beantwortet werden: Wer die Kritik an der ursprünglichen “Matrix”-Trilogie nicht nachvollziehen kann und auch an Teil zwei und drei seine Freude hatte, wird auch mit “Matrix Resurrections” und trotz der neuerlichen Wirrungen auf seine Kosten kommen. Wer hingegen bereits heillos enttäuscht von den Fortsetzungen “Reloaded” (2003) und “Revolutions” (2003) war, wird sich von Teil vier in seiner Meinung bestärkt fühlen, dass “Matrix” ein einmaliges Erlebnis hätte bleiben sollen. Zumal “Resurrections” viele Plotpunkte des Originals, etwa das Erkennen und Ausbrechen aus der Scheinrealität, erneut abhakt.
Der Erfolg gab Teil vier nicht recht
Beim Kinostart Ende 2021 war die zuletzt genannte Gruppe eindeutig in der Überzahl: Trotz der langen Wartezeit von knapp 18 Jahren zwischen Teil drei und vier lockte “Matrix Resurrections” nicht mehr annähernd so viele Menschen ins Kino, wie die ursprüngliche Trilogie. Selbst der zuvor umsatzschwächste Streifen der “Matrix”-Reihe (“Revolutions”) hatte rund 427 Millionen US-Dollar eingespielt. “Resurrections” kam derweil auf lediglich 157 Millionen US-Dollar und landete damit weit unterhalb der kolportierten Entwicklungskosten von rund 190 Millionen US-Dollar.
Ein immenser Flop, der aber offenbar nichts an den Plänen eines fünften Teils änderte. Im April des vergangenen Jahres berichtete “The Hollywood Reporter” jedenfalls, dass Filmstudio Warner Bros. die “Matrix”-Saga um ein Kapitel erweitern wolle. Konsequenzen zieht der kommerzielle Misserfolg von Teil vier demnach aber schon mit sich. So soll bei “Matrix 5” erstmals keine der Wachowski-Schwestern kreativ involviert sein. Lana Wachowski werde stattdessen lediglich als ausführende Produzentin fungieren, Regie und Drehbuch derweil Filmemacher Drew Goddard (49, “Der Marsianer”) anvertraut.
Ein Starttermin für Teil fünf steht derzeit aber noch in den Sternen – ebenso wie die Frage, ob Reeves, Moss und Co. darin ein weiteres Mal in die Matrix zurückkehren werden.