Eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wurde groß verkündet und international schon gefeiert. Doch Israels Regierungschef meldete weiteren Gesprächsbedarf an. Donald Trump macht nun Druck.
Der designierte US-Präsident Donald Trump fordert eine endgültige Einigung auf eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln im Gaza-Krieg vor seiner Amtseinführung am Montag. “Das sollte besser erledigt sein, bevor ich den Amtseid ablege”, sagte Trump in einer Sendung des US-Podcasters Dan Bongino. Der Republikaner wird am Montag in Washington als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Trump behauptete erneut, ohne seinen Einfluss wäre überhaupt keine Vereinbarung in dem Konflikt zustande gekommen. Er beklagte sich, dass der scheidende Präsident Joe Biden diese als seinen eigenen Verhandlungserfolg darstelle. “Er hat nichts getan”, sagte der 78-Jährige mit Blick auf Biden. “Wenn wir uns nicht eingeschaltet hätten, dann würden die Geiseln nie freikommen.” Er schob nach: “Ich bin nicht auf der Suche nach Anerkennung. Ich will diese Leute herausholen.”
Biden und der Vermittlerstaat Katar hatten nach monatelangen indirekten Verhandlungen am Mittwoch eine Einigung in dem Konflikt verkündet. Das Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sieht demnach einen mehrstufigen Prozess vor, der zur Einstellung der Kämpfe im Gazastreifen und zur Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln führen soll. Die Waffenruhe soll am Sonntag in Kraft treten.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Einigung bislang allerdings nicht bestätigt – die israelische Regierung muss noch zustimmen. Da noch Einzelheiten offenblieben, gingen die Verhandlungen am Donnerstag in der katarischen Hauptstadt Doha weiter.