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Landgericht Bremen: Brandanschlag auf Jugendzentrum? Angeklagte bestreiten Tat

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Fünf Jahre nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf ein Jugendzentrum in Bremen stehen drei Angeklagte vor Gericht. Am zweiten Verhandlungstag schildern sie ihre Erinnerungen an die Nacht.

Im Prozess um einen mutmaßlichen Brandanschlag auf ein Jugendzentrum in Bremen haben die drei Angeklagten die Vorwürfe bestritten. Die Männer hätten sich in der Nacht zum 16. Februar 2020 zum Trinken und Feiern getroffen und seien damals im Jugendzentrum gelandet, um die Toilette zu benutzen, ließen sie über ihre Verteidiger erklären. Einer, ein 29-Jähriger, habe sich nahe einem Kleiderständer eine Zigarette angezündet, sagte dessen Anwalt. Der Mann sah demnach eine kleine Flamme. Er habe aber nie gedacht, dass sich daraus ein Feuer entwickeln würde, hieß es in der Erklärung. Kurze Zeit später habe er den Raum verlassen.

Rechtsextremistischer Hintergrund?

Die beiden anderen Angeklagten waren den Angaben zufolge zu dem Zeitpunkt in einem anderen Raum und bekamen von dem Vorfall nichts mit. Sie wiesen jegliche Tatbeteiligung von sich. Übereinstimmend berichteten alle drei, dass sie sehr betrunken waren. Die Polizei ordnet die Männer im Alter von 35, 29 und 41 Jahren der rechtsextremistischen Szene zu.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung vor. Demnach sollen sie im Februar 2020 um Mitternacht im ersten Stock des selbstverwalteten Jugendzentrums “Die Friese” Bekleidung angezündet haben. Die Flammen griffen auf Einrichtungsgegenstände über. Während des Brandes waren 33 Menschen bei einem Konzert im Erdgeschoss des Jugendzentrums. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Laut Anklage erlitten drei Menschen Rauchvergiftungen und psychische Probleme. Die Ermittler schätzen den Sachschaden auf rund 180.000 Euro.

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