Die Zuckerrübenernte in Thüringen war Statistikern zufolge rekordverdächtig. Obstbauern hingegen mussten riesige Ausfälle wegstecken.
Thüringer Landwirte haben beim Anbau von Zuckerrüben im Jahr 2024 eine Rekordernte eingefahren. Die Bauern holten im vergangenen Jahr rechnerisch 83 Tonnen pro Hektar vom Acker und damit 26 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023, teilte das Landesamt für Statistik zum Beginn der Grünen Woche in Berlin mit.
Thüringen ist bei der Agrarmesse mit 1.900 Quadratmetern Ausstellungsfläche und 53 Ausstellern vertreten. Nach Angaben des Thüringer Landwirtschaftsministeriums werden bis zu 300.000 Besucher und 1.400 Aussteller bei der Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau erwartet.
Verhängnisvolle Frostnacht schadet Obstbau
Auch die Getreideproduktion lief offenbar gut: Den Angaben nach ernteten die Bauern auf einer Fläche von 335.300 Hektar rund 2,4 Millionen Tonnen Getreide – inklusive Körnermais. Bezogen auf das langjährige Mittel wurde die Erntemenge damit um drei Prozent überschritten.
Ganz anders sieht es im Obstbau aus, wo den Produzenten hohe Ertragseinbußen zu schaffen machen. Der Statistik zufolge wurde der Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 bei der Erntemenge um knapp drei Viertel (74 Prozent) unterschritten. Demnach wurden nur 8.000 Tonnen Baumobst geerntet.
Grund für die enormen Ausfälle dürfte eine Frostnacht im April 2024 gewesen sein. Nach einem frühen Austrieb der Bäume war in der Nacht vom 22. zum 23. April die Temperatur noch einmal deutlich unter null Grad gefallen. Diese späten Nachtfröste richteten große Schäden im Obst- und Weinbau an.