Ein Jugendlicher soll für die lebensgefährlichen Verletzungen eines Kindes durch eine Kugelbombe in Berlin verantwortlich sein. Haftbefehl wurde nicht beantragt.
Erfolg für die Berliner Polizei: Nachdem in der Silvesternacht im Stadtteil Tegel ein siebenjähriger Junge durch eine illegale Kugelbombe (lesen Sie hier: “Was sind eigentlich Kugelbomben?”) lebensgefährlich verletzt wurde, haben die Beamten einen Tatverdächtigen ermittelt.
Laut Mitteilung handelt es sich um einen 17-Jährigen. Die Ermittler seien ihm durch Hinweise über ein eigens eingerichtetes Portal im Internet auf die Spur gekommen. Am Freitagmorgen seien zwei Wohnungen durchsucht worden. Dabei sei unter anderem illegale Pyrotechnik sichergestellt worden.
Kugelbombe verletzte mehrere Menschen
Neben dem Kind wurde durch den Sprengkörper auch ein 41-jähriger Mann an seinen Beinen und Händen verletzt. Beide Opfer mussten mehrfach operiert werden. “In beiden Fällen sind bleibende gesundheitliche Schäden zu erwarten”, hieß es. Sechs weitere Personen seien leicht verletzt worden.
Ob sich der verdächtige Jugendliche zu dem Vorwurf geäußert hat, wurde zunächst nicht bekannt. Ein Haftbefehl sei nicht beantragt worden, erklärte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft. Man stehe noch am Anfang der Ermittlungen.
Der 17-Jährige soll versucht haben, die Kugelbombe in der Silvesternacht gegen 0.30 Uhr auf dem Emstaler Platz in Tegel aus einem Kunststoffrohr abzufeuern. Allerdings sei das Rohr nach der Zündung umgefallen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. “Die mutmaßliche Kugelbombe ist dadurch quer über den Platz geschossen worden und verletzte dabei den Siebenjährigen lebensgefährlich.”
Insgesamt registrierte die Polizei in der Hauptstadt 1453 “silvestertypische Straftaten” zum Jahreswechsel und ermittelte fast 700 Tatverdächtige. Die vorläufige Silvesterbilanz der Behörden lesen Sie hier.
Die Polizei sucht weiterhin Zeugen, um die Straftaten aus der Silvesternacht aufzuklären. Für Hinweise, aber auch für den Upload von Bildern und Videos, wurde ein Portal im Internet eingerichtet.
Quellen: Polizei Berlin, Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Nachrichtenagentur DPA