Eine Stadt, zwei Schicksalsschläge. Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt liegt keine vier Wochen zurück. Außerdem steht der 80. Jahrestag der Zerstörung an. Die Magdeburger sind nicht allein.
Knapp vier Wochen nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt besucht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an diesem Donnerstag Magdeburg. An der Johanniskirche als Gedenkort für die Opfer wird er einen Kranz niederlegen (16.45 Uhr) und sich im nahegelegenen Rathaus ins Kondolenzbuch eintragen. Steinmeier will auch mit Hilfs- und Einsatzkräften ins Gespräch kommen.
Um 18.00 Uhr wird das Staatsoberhaupt auf dem Alten Markt erwartet – zur Veranstaltung “Magdeburg singt für eine weltoffene Stadt – im Gedenken an die Opfer des Anschlags vom 20.12.2024”. Der Täter war mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gefahren. Sechs Menschen starben, fast 300 wurden verletzt.
In Berlin trifft sich der Innenausschuss des Bundestags erneut für weitere Aufklärung zu dem Anschlag (13.00 Uhr). Ihr Kommen zugesagt haben unter anderem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), BND-Chef Bruno Kahl und BKA-Präsident Holger Münch. Für das Bundesamt für Verfassungsschutz soll Vizepräsident Sinan Selen dabei sein.
Der 16. Januar ist ein Schicksalstag für Magdeburg: 1945 wurde an jenem Tag die Innenstadt bei einem Luftangriff in Schutt und Asche gelegt. Ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren und die Stadt erinnern an die verheerenden Folgen des Nationalsozialismus. Es gibt eine offizielle Kranzniederlegung. Das Friedenssingen auf dem Alten Markt hat Tradition und soll in diesem Jahr ein besonderes Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts in Magdeburg sein, so die Stadt.
Am Abend des Gedenktags läuten um 21.28 Uhr, dem Zeitpunkt des Beginns der Bombardierung vor 80 Jahren, traditionell die Glocken vieler Kirchen.