Der SPD-Politiker wird 85. Zur Feier des Tages lebt er sein Leben. Im Interview spricht er über seine Erwartungen für die Bundestagswahl.
Herr Müntefering, Sie werden 85. Wie fühlt sich das an?
Gut. Kann gerne weitergehen.
Schon eine Idee, was Sie an dem Tag machen?
Wie normal auch. Aufstehen, Frühsport machen, ein paar Kniebeugen machen. Nichts Großes, aber ich will ja fit bleiben.
Mit wem feiern Sie?
Ich feiere mit meinem Leben. Ich war schwer krank, aber jetzt geht es wieder. Und dafür bin ich dankbar.
Gerhard Schröder kommt nicht? Wir sagen es auch keinem weiter.
Nee, glaube nicht. Ich weiß gar nicht, ob er meinen Geburtstag überhaupt kennt. Ich mache keinen großen Rummel. Richtig feiern tue ich, wenn ich 100 werde.
Ihr Geburtstag findet in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs statt. Tangiert Sie das überhaupt noch?
Ja, klar. Das interessiert mich, ich bin auch feste mit dabei.
Ein Rat an die SPD, wie Olaf Scholz die Wahl jetzt noch gedreht kriegt?
Das ist nicht allein seine Sache, da müssen alle in der SPD helfen. Ich kann nur sagen: Manche in der CDU freuen sich etwas zu früh.
Der Sauerländer Friedrich Merz wird aller Voraussicht nach Kanzler. Wie stolz ist der Sauerländer Müntefering dann?
Aller Voraussicht nach? Das werden wir ja sehen.
Opposition ist Mist, haben Sie mal gesagt. Heißt im Zweifel: lieber unter Merz regieren als gar nicht regieren?
Nein. Aber man muss schon regieren wollen. Nicht meckern, sondern regieren: Darauf kommt es an.
Als Geburtstagskind hat man einen Wunsch frei. Wie lautet Ihrer?
Dass alle um mich herum gesund bleiben und munter. Und mir weiter dabei helfen, dass es gut durchs Leben geht. Das wäre schön.