Ryanair verklagt in Irland einen Mann, der eine ungeplante Landung in Porto verursacht hat – und listet die genauen Kosten auf, die nun auf ihn zukommen könnten.
Wer sich in Flugzeugen daneben benimmt, braucht ein dickes Portemonnaie. Ryanair zum Beispiel klagt in Dublin gerade gegen einen Fluggast, dessen Verhalten zu einer außerplanmäßigen Landung geführt hatte. 15.350 Euro Schadenersatz will die irische Airline von dem Mann – und fordert zudem, den Alkoholkonsum für Passagiere zu begrenzen.
Ryanair-Umleitung: Porto statt Lanzarote
Ryanair lässt offen, ob der Beklagte bei dem Vorfall im Frühjahr 2024 betrunken gewesen war, aber die Vermutung liegt nahe. Alkohol spielt bei vielen solcher Flug-Zwischenfälle eine Rolle. Konkret ging es um den Flug FR7124 von Dublin nach Lanzarote am 9. April 2025. Der Fluggast habe sich derart danebenbenommen, dass die Maschine unplanmäßig nach Porto umgeleitet werden musste, so die Airline. Eine Übernachtungsverspätung war die Folge.
04: Betrunkener randaliert in Flugzeug, Festnahme – 12.28
Über die genauen Details schweigt sich Ryanair zwar aus, nicht aber über die genauen Kosten, die der unfreiwillige Zwischenaufenthalt verursacht hat.
Weil die Maschine am Abend in Portugal gelandet war, brauchten die 160 Fluggäste sowie die sechs Besatzungsmitglieder eine Unterkunft. Gut für den Beklagten: Hotels in Porto sind nicht allzu zu teuer. Von den 15.000 Euro Schadenersatz entfällt dennoch mit 7000 Euro der größte Anteil auf die Übernachtung.
- Auf die Lande- und Abfertigungsgebühren am Flughafen entfallen 2500 Euro.
- Die bisherigen Anwaltskosten liegen ebenfalls bei 2500 Euro.
- Die Kosten für den Transport der Ersatzcrew liegen bei 1800 Euro.
- Für den zusätzlichen benötigten Treibstoff fallen 750 Euro an.
- Die gleiche Summe verlangt Ryanair zudem für entgangene Bordverkäufe.
Macht zusammen 15.350 Euro.
Ob es bei der Summe bleibt, hängt von der Gerichtsentscheidung ab. Aber die Erinnerungen an den geplatzten Kanaren-Urlaub dürften für den Angeschuldigten inzwischen eher unschöne sein.
Randale in Flugzeugen nehmen zu
“Unruly Passengers” werden solche Störenfriede in Flugkreisen genannt – und offenbar nehmen die Pöbeleien zu, wie der Airline-Dachverbandes IATA zuletzt gemeldet hat. So sei es 2022 auf einem von 568 Flügen zu einem Vorfall gekommen – im Jahr zuvor war es lediglich ein Vorfall auf 835 Flügen. 2017 lag der Anteil noch niedriger: ein Vorfall auf 1035 Flügen.
STERN PAID Fluggastrechte 12.33
Ryanair versucht deswegen bereits, den Alkoholkonsum an Bord ihrer Flugzeuge einzuschränken. Und fordert das gleiche auch von den Flughäfen. “Bei Flugverspätungen konsumieren die Passagiere auf den Flughäfen übermäßig viel Alkohol. Wir verstehen nicht, warum der Kauf an Flughäfen nicht auf zwei alkoholische Getränke beschränkt wird”, heißt es bei der Airline. Das sei einfach möglich, indem man die Bordkarte nutzt, um die Verkäufe zu überwachen. Beim Duty-Free-Verkauf werde das auch gemacht.
Quellen: Ryanair, AeroTelegraph, IATA