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Wirtschaftsflaute: IG Metall: Krise trifft Berlin bislang nicht so hart

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Wirtschaftskrise? Nicht in Berlin! Die Lage in der Hauptstadt ist weitgehend stabil. Doch die IG Metall warnt.

Die Berliner Wirtschaft kommt nach Einschätzung der IG Metall bislang verhältnismäßig gut durch die Krise. “In Berlin sind die Einschläge noch nicht so hart”, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der Industriegewerkschaft in Berlin. “Berlin ist mit seiner Vielfalt resilienter gegenüber der Krise.” 

Als Beispiel nannte Otto das Gasturbinenwerk von Siemens Energy, das voll ausgelastet sei. Betriebe in anderen Bereichen spürten aber natürlich die Krise. Die Hauptstadt werde nicht von der Wirtschaftsflaute verschont bleiben. 

Auch nach Einschätzung der Investitionsbank Berlin (IBB) entwickelt sich die Berliner Wirtschaft deutlich besser als der bundesweite Durchschnitt. Wie die IBB im Dezember mitgeteilt hatte, geht sie für 2025 von einem Wachstum von 1,5 Prozent aus. Gründe für die Entwicklung dürften der Schätzung zufolge das in Berlin traditionell starke Dienstleistungsgewerbe und ein weitgehend robuster Arbeitsmarkt sein.

Die IG Metall Berlin vertritt sowohl Arbeitnehmerinnen und -nehmer aus der klassischen Industrie als auch aus der Digitalwirtschaft. In beiden Wirtschaftszweigen arbeiten der Gewerkschaft zufolge rund 200.000 Menschen in der Hauptstadt. 

In der Digitalwirtschaft engagiert sich die IG Metall seit Juli 2024. Otto beklagte, dass in der Branche zum Teil Arbeitsbedingungen wie im “Mittelalter” herrschten. Es werde versucht, die Angestellten davon abzuhalten, einen Betriebsrat zu gründen oder es gebe Lohnunterschiede von mehreren tausend Euro. Für dieses Jahr strebt die Gewerkschaft die ersten beiden Tarifverträge in der Branche an.

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