Auch wenn manche ihren Christbaum noch bis Mariä Lichtmess stehen lassen: Die meisten Haushalte schmücken spätestens nach dem Dreikönigsfest den Baum ab. Für die Kommunen bedeutet das oft viel Arbeit.
Abgeschmückte Weihnachtsbäume fallen derzeit im Stadtbild vieler Kommunen in Bayern ins Auge. Ob, wann und wo sie abgeholt werden oder von den Bürgerinnen und Bürgern selbst entsorgt werden müssen, ist ganz unterschiedlich geregelt. Immer wieder mal ein Ärgernis sind wild entsorgte Bäume – etwa in München.
“Erst liegt da einer, dann liegen da fünf, und schon denken andere, das wird schon passen”, schildert Marie Bund vom Abfallwirtschaftsbetrieb München. “Wir weisen zwar groß darauf hin, dass es wichtig ist, dass es eine richtige öffentliche Sammelstelle sein muss. Aber sobald ein Baum daliegt, schmeißen andere Menschen ihren dazu.”
Die Landeshauptstadt betreibt ein eigenes Geoportal im Internet, in dem man auf einer Karte sehen kann, wo man seinen Baum korrekt loswird. Elf Wertstoffhöfe und ebenso viele Kitas und Schulen stehen parat, zudem 23 öffentliche Sammelstellen, an denen die Bäume bis zum 4. Februar abgelegt werden können.
Rund 300 Tonnen an Christbäumen in München
In Summe rechnet die Landeshauptstadt damit, dass an den Wertstoffhöfen 140 Tonnen an Christbäumen abgegeben werden. Über die Sammelstellen, Schulen und Hausverwaltungen, die kostenpflichtig größere Mengen abholen lassen können, dürften weitere 168 Tonnen zusammenkommen – deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren. Hinzu kommt eine unbekannte Menge, die illegal abgelegt wird.
“Das ist für uns total schwierig, da was gegen zu machen”, räumt auch Michael Rösch vom Abfallwirtschaftsbetrieb der Stadt Nürnberg ein. Meistens seien es Leute, die die Abfuhrtermine an den knapp 90 offiziellen Sammelstellen im Stadtgebiet verpasst hätten, und ihre Bäume dann heimlich im Dunkeln ablegten. “Die illegalen Plätze sind schon bekannt bei uns, und die werden dann auch abgeholt”, schildert Rösch.
In Augsburg hingegen gibt es gar keine Sammelstellen. Die Bäume können zu bestimmten Zeiten zu den Mülltonnen gestellt werden und werden dann mitgenommen. In Regensburg gibt es bis zu diesem Sonntag eine zentrale Christbaum-Sammelstelle in der Innenstadt, die übrigen Einwohner sind gebeten, ihre Christbäume zu den üblichen Grünabfallsammelstellen zu bringen.
Alte Sofas und vertrocknete Tannen
“Natürlich gibt es leider immer wieder Bürger, die ihr olles Sofa irgendwo abstellen und meinen, irgendwer wird das schon abholen. Und das passiert natürlich hin und wieder auch mit einem Christbaum”, schildert Stadt-Sprecherin Juliane von Roenne-Styra. Im Großen und Ganzen sei das wilde Entsorgen aber kein großes Problem. “Die Regensburger und Regensburgerinnen sind diszipliniert.”
In anderen, vor allem kleineren Kommunen ist es häufig so, dass die Menschen ihre Bäume selbst zum Wertstoffhof oder den Grünsammelanlagen bringen müssen. Mancherorts dürfen sie auch zerkleinert in die Biotonne.
In einigen Kommunen gibt es auch Vereine wie die Pfadfinder oder die Freiwilligen Feuerwehren, die sich gegen einen Obolus um die Entsorgung kümmern. Dabei gilt generell, dass die Bäume komplett von Schmuck und Lametta befreit sein müssen. Nur so können sie im Kompostwerk weiterverarbeitet werden.
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