Gleich mehrere Parteien haben in Berlin Mitglieder dazu gewonnen – allerdings in sehr unterschiedlichem Umfang. Und es gibt auch Verlierer.
Bei den Parteien in Berlin war 2024 viel in Bewegung. Das gilt auch für die Mitgliederentwicklung. Grüne, Linke und AfD legten zu. Bei SPD und FDP sind es im vergangenen Jahr weniger Mitglieder geworden. So verzeichneten die Grünen Ende Dezember 15.425 Mitglieder, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Ein Jahr zuvor waren es noch 12.981. Bei der Linken stieg die Zahl von 7.162 auf 8.319. Die AfD legte von 1.307 auf 1.586 zu.
Leichte Rückgänge gab es bei der SPD, die aber weiter die mitgliederstärkste Partei in Berlin bleibt: Die Zahl sank von 17.939 auf 17.855. Bei der FDP ging sie von 4.006 auf 3.742 zurück. Der Negativtrend ist bei den Liberalen also noch deutlicher.
CDU gewinnt weitere Mitglieder dazu
Die CDU, die zusammen mit der SPD die Landesregierung stellt, gehört dagegen zu den Gewinnern. Allerdings liegen dem Landesverband bisher nicht die kompletten Daten für 2024 vor. Bis Ende November stieg die Zahl der Anhänger mit Parteibuch auf 12.141. Ende 2023 waren es noch 11.932.
Eine besondere Rolle nimmt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ein. Die Partei gründete sich im Januar 2024, der Berliner Landesverband erst Mitte Juli. Unter den 44 Gründungsmitgliedern auf Bundesebene waren 15 Berlinerinnen und Berliner, inzwischen sind es 115 von bundesweit rund 1.200.
BSW: Interesse an einer Mitgliedschaft ist hoch
“Das BSW ist natürlich insofern ein untypischer Fall, als wir langsam und kontrolliert wachsen”, sagte der Landesvorsitzende Alexander King. “Die Zahl der Interessenten an einer Mitgliedschaft ist hoch. Wichtig ist uns, dass wir die Anwärter kennenlernen können, bevor der Parteivorstand über die Mitgliedschaft entscheidet.”
CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein kommentierte den Trend für ihre Partei so: “Die gute Arbeit des CDU-geführten Senats und die klaren Positionen der CDU machen sich auch positiv in unseren Mitgliederzahlen bemerkbar.”
Die Berliner Grünen blicken nach eigenen Angaben auf das Jahr mit dem bisher größten Mitgliederzuwachs überhaupt zurück. “In nur sechs Jahren hat sich unsere Mitgliedszahl mehr als verdoppelt. Seit 2011 hat sich die Mitgliederzahl fast verdreifacht”, so die beiden Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai.
FDP will den Trend umkehren
FDP-Generalsekretärs Peter Langer sagte, es sei schade, dass die Partei das außergewöhnlich hohe Mitglieder-Niveau aus 2023 nicht habe halten können. “Wir freuen uns über jedes Neumitglied, das im letzten Jahr zu uns gefunden hat und arbeiten daran, in diesem Jahr wieder unseren bisherigen Rekordwert zu erreichen.”
Die beiden Landesvorsitzenden der Linken, Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, sprachen von einem “regelrechten Mitgliederboom”. Nach mehreren Jahren mit eher rückläufigem Trend ist die Mitgliederzahl inzwischen so hoch wie seit 2011 nicht mehr.