Paprika sind alles andere als pflegeleicht: Sie frieren schnell, haben ständig Durst, doch Regen mag das knackige Gemüse gar nicht. Für viele Hobbygärtner eine echte Challenge.
Die Eisheiligen sind wie beim Zucchinipflanzen auch beim Kultivieren von Paprika ein wichtiger Marker. Die Nachtschattengewächse mögen es sogar noch etwas wärmer als ihre kürbisähnlichen Beetnachbarn. Zuletzt fielen die gefürchteten Frostnächte Mitte Mai zur Freude aller Gartenfreunde in weiten Teilen Deutschlands aus. Die Chancen, dass das 2025 noch einmal klappt, stehen nicht schlecht. Es ist also angerichtet für die kleinen, großen, spitzen, runden, scharfen, süßen und vor allem bunten Früchtchen, die einst aus Südamerika nach Europa kamen. Wie man Paprika auf der Fensterbank vorzieht, was beim Umzug ins Freie wichtig ist und welche Fehler bei der Pflege nicht passieren sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Paprika pflanzen: von der Vorkultur bis zur Aussaat
Weiß man, dass Paprika aus sehr warmen und feuchten Regionen stammen, braucht es nicht viel Fantasie und noch weniger Gärtner-Know-How, um darauf zu kommen, dass den Pflanzen genau diese Bedingungen auch in unseren Breiten am besten gefallen. Dass das beliebte Gemüse deshalb zwangsläufig nur im Gewächshaus groß herauskommt, stimmt trotzdem nicht. Wenngleich sehr viele Paprikasorten in den vor Regen geschützten und wohltemperierten Häuschen deutlich bessere Karten haben. Vor allem die jungen Pflänzchen, die man auf der heimischen Fensterbank mühsam vorkultiviert hat. Und so geht das.
- Je nach Geschmack und Vorlieben im Fachhandel Paprikasamen kaufen
- Im März mehrere Samen in einer Pflanzschale verteilen und dünn mit Erde bedecken
- Saatgut angießen und Schale mit einer transparenten Haube abdecken
- Vorkultur an einen gleichmäßig warmen und hellen Standort stellen (ca. 25 Grad Celsius)
- Nach ca. 4 Wochen kleine Paprikapflanzen pikieren und auf Töpfe verteilen
- Jungpflanzen ab Mitte April in ein unbeheiztes Gewächshaus umziehen
- Alternative: Nach den Eisheiligen in ein sonniges Beet mit humusreicher Erde pflanzen
Mit Nähe haben es die allermeisten Paprikasorten übrigens auch nicht so. Deshalb sollte man beim Auspflanzen, egal ob im Beet oder Gewächshaus, auf die Abstände achten. So sollte zwischen den Pflanzen etwa 50 Zentimeter “Sicherheitsabstand” gewährt werden. Die Reihen liegen im besten Fall und bei entsprechender Beetgröße sogar rund 60 Zentimeter weit auseinander. Freunde des Balkongartens schnappen sich am besten einen möglichst großen Blumenkübel und betten die Pflänzchen in gewöhnliche Gemüseerde. Deutlich bessere Chancen auf eine reiche Ernte hat man auch hier, wenn der Kübel regengeschützt steht, also ein Dach über dem Kopf hat. Ähnlich wie bei Tomaten ist Regen auch bei Paprika das Einfallstor für verschiedene Pilzkulturen, die Krankheiten übertragen.
Wer die bis hier ausgeführten Schritte überspringen möchte, greift am besten zur bereits tragenden Paprika-Pflanze (zum Beispiel dem Exotenherz). Für die gilt aber gleichermaßen: Warm und möglichst vor Regen sicherstellen.
So helfen Sie der Gartendiva auf die Sprünge
Paprika zu kultivieren, erfordert viel Geduld. Im Gegensatz zu Tomaten wächst das knackige Gemüse sehr langsam. Etwas Flüssigdünger im Abstand von zwei Wochen und tägliches Gießen (vor allem in den Sommermonaten) sind deshalb Pflicht. Mit einer Schicht Rasenmulch kann zudem die Verdunstung etwas reduziert und der Boden mollig warm gehalten werden. Die Wohlfühltemperatur der allermeisten wilden Paprikasorten liegt zwischen 25 und 28 Grad. Temperaturen, die in unseren Breiten nur mit einem Gewächshaus realisiert werden können. Wer keinen Platz für ein Gewächshaus hat, braucht etwas Fantasie.
Paprika (und Tomaten) vor Kälte und Regen schützen
- Besorgen Sie sich Schutzhauben aus Folie und stülpen Sie diese über die einzelnen Pflanzen. In der Regel sind diese Hauben perforiert, sodass das Gemüse ausreichend belüftet wird. Die Folien halten nicht nur die Wärme, sie schützen die empfindlichen Paprika und Tomaten auch vor Regen.
- Nutzen Sie ein Frühbeet, um die jungen Pflanzen in den ersten Tagen und Wochen nach dem Umzug ins Freie vor Kälte und Regen zu schützen. Sobald die Pflanzen zu hoch sind, helfen wieder Tomaten- oder Paprikahauben.
- Die dritte Option, Paprika (oder Tomaten) beim Wachstum zu unterstützen und gleichzeitig vor Krankheiten zu schützen, ist ein Folien-Gewächshaus. Die gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Für Paprika bietet sich das sogenannte Tunnel-Gewächshaus an. Praktisch: Folien-Gewächshäuser sind fix aufgebaut und können mit kleinen Ankerhaken im Boden fixiert werden. Kleine Belüftungsfenster verhindern tropische Temperaturen, die die Paprikapflanzen auf die Dauer ebenfalls nicht mögen.
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