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Geheimdienst: Tausende Anträge auf Stasi-Akten-Einsicht in Sachsen-Anhalt

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Was wusste die DDR-Staatssicherheit über mich? Auch Jahrzehnte nach Auflösung der Behörde interessiert das viele.

Auch mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR beantragen in Sachsen-Anhalt jährlich mehrere Tausend Menschen Einblick in die Akten der Staatssicherheit. 2024 entfielen auf den Standort Magdeburg 1.725 Bürgeranträge (2023: 1.626) und auf den Standort Halle 1.313 Anträge (2023: 1.528), wie ein Sprecher des Bundesarchivs auf Nachfrage mitteilte. 

Insgesamt waren im vergangenen Jahr 28.571 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern zur Stasi-Akteneinsicht eingegangen, teilte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Jahr zuvor seien es 30.696 gewesen, 2022 noch 29.064. 

Seit 1990 7,5 Millionen Anträge auf Einsicht 

Seit 1990 kamen den Angaben zufolge 7,5 Millionen Anträge zusammen, davon mehr als 3,4 Millionen Bürgeranfragen. Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete darüber. 

“Die Einsicht in Stasi-Unterlagen ist gesamtgesellschaftlich eine Erfolgsgeschichte”, sagte Michael Hollmann, der Präsident des Bundesarchivs. “Es war absolut richtig und wichtig, die Stasi-Akten zu sichern und zu öffnen.” Man müsse immer wieder an das von der DDR-Geheimpolizei begangene Unrecht erinnern, “gerade in dieser Phase wachsender Verklärung der DDR”. 

Das Bundesarchiv erinnert an die Besetzung der damaligen Zentrale der DDR-Staatssicherheit durch Tausende Bürger am 15. Januar 1990, also vor 35 Jahren. Diese habe zur weltweit ersten umfassenden Öffnung von Akten einer Geheimpolizei beigetragen. Die 111 Regalkilometer Aktenbestände wurden zunächst in einer eigenen Stasi-Unterlagen-Behörde verwahrt. Seit 2021 sind sie unter dem Dach des Bundesarchivs.

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