Für den grausamen Mord an ihrem WG-Mitbewohner in Oberfranken erhielten ein Mann und eine Frau bereits Haftstrafen. Nun muss ein dritter Mitbewohner vor Gericht.
Der Mord an einem 48-Jährigen in Oberfranken sorgte 2023 für Aufsehen: Nun muss ein weiterer ehemaliger Mitbewohner des Opfers ab kommendem Montag (13. Januar) vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann gefährliche Körperverletzung und Anstiftung zum Mord vor, wie eine Sprecherin des Landgerichts Bayreuth mitteilte. Da der Angeklagte zunächst nicht verhandlungsfähig gewesen ist, war das Verfahren gegen ihn vorläufig eingestellt worden.
Eine Spaziergängerin hatte im Februar 2023 eine schrecklich zugerichtete Leiche in einem Waldstück gefunden. Der 48-Jährige war laut den damaligen Ermittlungen nach einem Streit mit seinen Mitbewohnern gestorben. Er hatte zusammen mit drei weiteren Menschen in Mainleus (Landkreis Kulmbach) in einem Haus gelebt. Das Landgericht Bayreuth sah es in einem ersten Prozess als erwiesen an, dass ein Mitbewohner auf den Mann eingeschlagen und ihn anschließend in den Wald gebracht hatte. Der Mann starb dort an seinen Verletzungen. In dem Streit am Tatabend soll es um Geld und um eine verstopfte Toilette gegangen sein.
Mitbewohner zu 12 Jahren und zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
Ein Mitbewohner erhielt eine Haftstrafe von zwölf Jahren wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Eine Mitbewohnerin wurde wegen Beihilfe zum Totschlag zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Der nun angeklagte dritte Mitbewohner soll den 48-Jährigen ebenfalls schwer verletzt und seine Mitbewohner angewiesen haben, das zu dem Zeitpunkt lebensgefährlich verletzte Opfer aus dem Haus zu bringen. Auch soll der Angeklagte einen weiteren zeitweise in dem Haus lebenden Mann körperlich misshandelt haben. Seit August 2024 sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage bis Mitte Februar geplant.